Keine Karten für den Kaiser bekommen: Na und - wir feiern am Elbufer!
Dresden - Roland-Kaiser-Fans sind die Härtesten: Am Freitag zum Auftakt der jüngsten Kaisermania-Reihe strömten Tausende Fans in Richtung Konzertareal.
Maik (49) dürfte der erste gewesen sein: Schon 5.45 Uhr früh hatte sich der - mit dem Wohnwagen angereiste - Hamburger am Einlass angestellt. Mit im Schlepptau: eine 100 Dezibel laute Musikbox samt Batterie, mit der er ab Nachmittag die anderen wartenden Fans mit Roland-Kaiser-Klassikern beschallte.
Darunter "Schachmatt" von 1979 - "mein Lieblingssong", so Maik. Die Karten hatte er schon 2019 gekauft. Dann kam die Pandemie dazwischen. "Jetzt freue ich mich einfach auf das Konzert."
Laura Becker (24) hatte kein Ticket mehr bekommen. Doch die junge Dresdnerin wusste Abhilfe: Mit ihrem Freund Karl-Elias Pisching (21) machte sie es sich auf einer Anhöhe etwas abseits der Bühne auf Campingstühlen bequem.
"Bei Wein und Bier genießen wir die Musik so. Dafür müssen wir den Sänger nicht unbedingt sehen."
Roland Kaiser geht immer
Schon in Kindheitstagen spielten sie in ihrem Elternhaus Songs von Roland Kaiser hoch und runter. "Inzwischen ist das Ganze ein Running Gag auf Partys, wenn diese auf dem Höhepunkt sind. Dazu lässt sich einfach gut tanzen."
Antje Kleemann (55) hingegen schiebt während des Auftritts Schicht in den Reihen des Sicherheitsdienstes. Die Kaiser-Anhängerin ist froh darüber, dass sie das Dienstliche mit der privaten Leidenschaft verbinden kann. "Es ist ein schöner Mann. Ich bin froh, dass er sich von seiner Lungenkrankheit erholt hat."
Roland Kaiser hatte vor einigen Jahren nach längerem Leiden eine rettende Spenderlunge erhalten.
Titelfoto: Christian Juppe