Regisseur Leander Haußmann will mit Tochter ins Theater und wird von Security angegriffen
Berlin - Nach einem Streit mit dem Sicherheitspersonal der Berliner Kulturbrauerei wurde Star-Regisseur Leander Haußmann (65, "Sonnenallee") festgenommen. Seine Tochter Kunigunde (20) filmte den Vorfall.
Laut einem Bericht der Berliner Zeitung ereignete sich der Eklat bereits am 18. Juni. Demnach war Haußmann zusammen mit seiner Tochter auf dem Weg zum Rambazamba-Theater, an dem der Regisseur das Stück "Einer flog über das Kuckucksnest" inszeniert.
Zur gleichen Zeit lief auf dem Hof der Event-Location das Public Viewing zum EM-Spiel Türkei gegen Georgien.
Die Security-Mitarbeiter versperrten der Filmgröße und seiner Tochter dem Bericht zufolge den Weg und forderten sie auf, einen anderen Eingang zu nutzen. Als Haußmann sich beschwerte, eskalierte der Streit.
Dabei sollen die Sicherheitskräfte den Filmemacher zunächst gegen einen Zaun geschubst und dann zu Boden gerissen haben. Im Anschluss knieten sich zwei von ihnen offenbar etwa 15 Minuten lang auf Haußmanns Oberkörper und seine Beine. Die Tochter dokumentierte das Geschehen mit ihrem Handy.
Obwohl der 65-Jährige offensichtlich Schmerzen hatte und nach Hilfe rief, sollen sich die Türsteher unbeeindruckt gezeigt haben. "Warum schreist du hier rum, Junge?", soll einer von ihnen gesagt haben. Ein Arzt bestätigte später Prellungen und Hämatome bei Haußmann.
Leander Haußmann an der Kulturbrauerei attackiert: Polizei kommt
Schließlich erschien die Polizei wegen der "randalierenden Person", wie es im Behörden-Jargon heißt. Die Beamten legten Leander Haußmann Handschellen an und nahmen seine Personalien auf. Der 65-Jährige habe Widerstand geleistet, erklärte ein Polizeisprecher.
Am Ende gab es Strafanzeigen auf beiden Seiten. Gegen Haußmann wurde Anzeige wegen Hausfriedensbruch, Beleidigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte erstellt. Gegen den Sicherheitsdienst wird wegen Körperverletzung und Nötigung ermittelt.
"Ich bin aus dem Osten. Ich hab meinen Kindern immer gesagt, ich glaube bis zur Verblödung an den Rechtsstaat, den ich so begrüßt habe. Und jetzt weiß ich nicht mehr, was ich ihnen sagen soll", erklärte Haußmann gegenüber der Berliner Zeitung.
Im Juni feierte Leander Haußmann seinen 65. Geburtstag. Das "Babylon"-Kino an der Rosa-Luxemburg-Straße zeigte zur Würdigung seines Lebenswerkes eine Retrospektive seiner Filme.
Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa (Bildmontage)