Regie-Legende Ridley Scott äußert sich: Napoleon war kein Kriegsverbrecher
Paris - Das Historienepos "Napoleon" feiert am 23. November seine Premiere in den deutschen Kinos. Für den britischen Regisseur Ridley Scott (85) war Napoleon kein Verbrecher gegen die Menschlichkeit.
Der französische Feldherr sei eine umstrittene Figur gewesen, der Begriff Kriegsverbrecher gehe ihm allerdings zu weit, sagte die Regie-Legende in einem Interview in Paris.
"Napoleon war ein Leader, ein General, er hat Kriege geführt, bei denen Menschen starben", erklärte der 85-Jährige gegenüber Bloomberg.
23 Jahre nach "Gladiator" hat Scott wieder mit Joaquin Phoenix (49) zusammengearbeitet, der den französischen Kaiser verkörpert.
Napoleon (1769-1821) gilt als Frankreichs berühmtester, aber auch umstrittenster Herrscher. Der aus einer korsischen Familie stammende Bonaparte stieg während der Französischen Revolution in der Armee auf.
Er erwies sich als militärisches Talent und wurde durch Feldzüge in Italien und Ägypten populär, bevor er gegen Preußen und Russland in den Krieg zog.
Ridley Scott lobt französischen "Code civil", der auf Napoleon zurückgeht
Für die einen war Napoleon ein genialer Kriegsherr, für die anderen ein Kriegsverbrecher, der über 60 Schlachten führte.
"Er hat sowohl das Schlechte als auch das Gute verkörpert", sagte Scott. Als positives Beispiel führte er den im Jahr 1804 eingeführten "Code civil" an, der das französische Zivilrecht regelt.
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