Rapper Salomo fordert, Antisemitismus in Deutschland stärker zu bekämpfen
Oranienburg - Der in Israel geborene Rapper Ben Salomo (46) hat Politik und Gesellschaft in Deutschland aufgefordert, stärker gegen Antisemiten und Rechtsextremisten vorzugehen.
Jüdinnen und Juden spürten deutschlandweit seit Jahren Antisemitismus, sagte Salomo am Montag in Oranienburg zum Auftakt der Israelwoche der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin und Brandenburg. An vielen Orten sei das zu lange ausgeblendet worden. "Das muss sich ändern."
Es gebe auch zu wenige Städtepartnerschaften mit Israel, sagte Salomo. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Israel müsse verstärkt werden.
Die Israelwoche, bei der Referenten jüdischen Glaubens mit Schülerinnen und Schüler über Antisemitismus diskutieren, stand unter dem Eindruck des verheerenden Großangriffs der Terrororganisation Hamas auf Israel und begann in bedrückter Stimmung.
Salomo sagte: "Allein gestern habe ich unzählige Nachrichten über meine sozialen Netzwerke erhalten, in denen mich Menschen bedrohen." Er sei durch seine Tätigkeit als Referent zum Thema Antisemitismus seit Jahren "eine Schutzperson des deutschen Staatsschutzes, weil ich viele Morddrohungen bekomme".
Salomo schilderte: "Ich versuche, stark und stabil zu bleiben, aber innerlich bin ich sehr aufgewühlt, sehr wütend, ich bin traurig fassungslos, geschockt".
Titelfoto: Monika Wendel/dpa