Ran-Moderator hält Fan von Suizid ab: Hilferuf per Instagram-DM
München - Eigentlich wollte ran-Moderator und Twitch-Streamer Mike Stiefelhagen (33) am Donnerstagabend ganz entspannt ein Videospiel zocken. Doch es kam alles anders.
In dem NFL-Podcast "Die Pille für den Mann", den er zusammen mit Moderator Carsten Spengemann (52) veröffentlicht, berichtete er am Freitag vom Vorabend, als er eigentlich nur "Assassin's Creed" spielen wollte.
"Ich war echt sauer auf das Game, weil ich dachte: 'Boah, geht's mir gerade schlecht, weil ich muss dieses Spiel ertragen'. Während ich dachte, dass es mir schlecht geht, erhalte ich eine Instagram-Nachricht", so der "Netman" verschiedener ran-Sport-Formate.
"Da hat sich meine Stimmung schlagartig verändert und ich habe gecheckt, über was für dumme Dinge ich mich aufrege." Einem Mitglied der "Pillenarios"-Community – also der Podcast-Hörer – würde es sehr schlecht gehen. Und der Fan wolle sein Leben beenden.
Wie Stiefelhagen in der aktuellen Episode, die auch wie üblich auf seinem Twitch-Kanal gestreamt wurde, zugab, bekam er es selbst sofort mit der Angst zu tun. Und nach ein paar Wortwechseln wurde ihm schnell klar: Das ist kein Scherz.
Also sprach er mit der Person, versuchte ihr gut zuzureden. "Das schlimmste, was ihr im Leben tun könnt, ist das Leben aufzugeben", wandte er sich an die Community.
Man solle sich immer an Freunde, Familie oder – wenn es gar nicht anders geht – den Podcaster des Vertrauens wenden. Und er hielt ein flammendes Plädoyer für die vielleicht beste Option: die Notfallseelsorge. Aber Hauptsache, man suche sich Unterstützung.
Dringender Appell: "Bitte auf keinen Fall aufgeben. Niemals"
Bei der Seelsorge habe er auch den Fan anrufen lassen. "Die Person hat sich dann gemeldet und hat geschrieben, wie sehr es geholfen habe, über das Thema zu reden."
Stiefelhagen habe sich dazu entschieden, es im Stream zu thematisieren, denn jeder kann mal in so eine Situation geraten, in der man "dunkle Gedanken" hat. Er selbst durchlebte auch schon ähnliche Momente.
Das wichtigste sei, dass man sich jemandem anvertraut. "Bitte auf keinen Fall aufgeben. Niemals. Es ist niemals eine Lösung", so der Wahl-Münchner.
"Das war jetzt die wichtigste Botschaft des Podcasts. Damit ist alles andere sekundär", unterstrich Spengemann daraufhin den Appell seines Podcast-Partners. Die Folge lief erst wenige Minuten.
Spengemann selbst sei – so umschrieb er es – auch schon an dem Punkt gewesen, an dem der Fan am Donnerstagabend stand. In Bezug auf die Seelsorge betonte auch er: "Es ist keine Schande da anzurufen."
Normalerweise berichtet TAG24 nicht über Suizid-Pläne. Da in diesem Fall die Geschichte veröffentlicht und mit einem Appell verknüpft wurde, hat sich die Redaktion entschieden, es doch zu thematisieren.
Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.
Titelfoto: Screenshot/Twitch/MikeLS_91