Rainald Grebe bereut Kult-Song "Brandenburg"
Berlin - Der Musiker und Kabarettist Rainald Grebe (52) distanziert sich von seinem berühmten Lied "Brandenburg".
Demnach würde der gebürtige Kölner die Kult-Hymne von 2005 mit Zeilen wie "In Brandenburg, in Brandenburg ist wieder jemand gegen einen Baum gegurkt" und "Da stehen drei Nazis auf dem Hügel und finden keinen zum Verprügeln" nicht wieder schreiben, sagte er dem Redaktionsnetzwerk (RND).
Dies hänge mit seiner schweren Erkrankung zusammen. 2014 erhielt er die Diagnose, dass er an der bislang unheilbaren Autoimmunkrankheit Vaskulitis leide und daher in unregelmäßigen Abständen Schlaganfälle bekomme.
"Aus der Krankheit folgt, dass man für andere mehr Verständnis hat", erklärte der 52-Jährige, der auch Bundesländer wie Thüringen und Sachsen besang. "Sich in Leute hineinzuversetzen, macht milder."
Mittlerweile sehe er "Brandenburg eher aus der Perspektive derer, die in Brandenburg wohnen, arbeiten und Probleme haben. Das ist schwieriger".
Überhaupt habe der Liedermacher, der Anfang der 90er Jahre nach Berlin zog und an der renommierten Schauspielschule "Ernst Busch" Puppenspiel studierte, das Bundesland damals noch nicht richtig gekannt.
Bereits 2020 bezeichnete der Autor das Lied als Oldie, "aber trotzdem passt manche Beschreibung immer noch", sagte er damals.
Grebe lebt in Berlin-Prenzlauerberg und hat ein Haus zwischen Prenzlau und Boitzenburg in der Uckermark. Am 29. Juli gib er ein Konzert in der Berliner Waldbühne, das 2021 wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden musste.
Titelfoto: Stephanie Pilick/dpa