Hamburg - Peter Maffay (74) geht Ende des Jahres in den Ruhestand, zumindest in Tour-Rente. Doch bevor er diese wohlverdient mit seiner Familie genießt, verabschiedet sich der Kult-Rocker aktuell mit seiner "Farewell Tour" von seiner riesigen Fangemeinde. So auch am Sonntagabend bei einem dreistündigen (!) Konzert auf der ausverkauften Trabrennbahn in Hamburg. Der Stadt, in der 1970 alles begann.

Damals stellte sich Maffay mit gerade einmal 19 Jahren bei der in der Hansestadt ansässigen Plattenfirma "Telefunken-Decca" vor: "Und die hatten den Mut mich auf die Piste zu schicken", erzählte der Musiker direkt zu Beginn des Abends.

Enttäuscht wurde die Plattenfirma bekanntermaßen nicht: Direkt sein erstes Lied "Du" wurde zum Millionenseller und schaffte es trotz Schlager-Charakter auch auf die Setliste der Abschiedstour.

Spätestens seit den 1980ern schlägt Maffays Herz für den Deutschrock und als Rockstar scheint er auch in Erinnerung bleiben zu wollen: Auf einer Harley erst durchs Publikum und dann auf die Bühne fahrend, unterstrich der heute 74-Jährige das Motto der Tour – "We Love Rock 'n' Roll" – mit dem Sound des V2-Motors.

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Neben seinem Rocker-Image bewies Maffay aber einmal mehr sein großes Herz: In seiner Funktion als Botschafter der "Deutschen Postcode Lotterie" unterbrach er sein Konzert am Sonntag für den guten Zweck und überraschte die Geschäftsführerin der gemeinnützigen "CLIMB GmbH" mit einem Scheck über 100.000 Euro.

"Worte sind gut. Taten sind besser. Es ist uns ein großes Anliegen, nicht nur von einer besseren Welt zu singen, sondern auch ganz konkret dazu beizutragen, dass sie ein bisschen besser wird", so der Sänger.

Musikalisch bot der Abend dann noch zahlreiche weitere Überraschungen.

Beim Lied "Eiszeit" – das heute laut Maffay leider noch genauso aktuell sei wie 1982 – stand dann plötzlich Star-Gast Johannes Oerding (42) auf der Bühne und blieb für drei weitere Lieder, darunter sein eigenes Lied "Blinde Passagiere".

"Du bist der Soundtrack des Lebens von so vielen und dass kann nicht jeder von sich behaupten", sprach Oerding seinem Idol gegenüber seine Bewunderung aus und nutzte die Gelegenheit, um ihn trotz Tour-Rente auf sein Hamburg Konzert 2026 einzuladen.

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"Fühlt sich fast wie ein Heiratsantrag an", scherzte der 42-Jährige. "Und wo ist dann der Ring?", gab Maffay zurück und wurde dann doch ernst: "Solange der da oben mitspielt, werde ich mir das nicht entgehen lassen."

Grund zur Sorge besteht augenscheinlich aber nicht! Fit und stimmgewaltig nahm der 74-Jährige seine Fans mit auf eine musikalische Reise durch fünfeinhalb Jahrzehnte.

Dass er inzwischen drei Generationen geprägt habe, sei für ihn und seine Band etwas "ganz besonders Wertvolles".

Ein paar Tränen flossen dann aber doch noch. Als nach seinem größten Hit "Über sieben Brücken musst du gehen" das Publikum gar nicht mehr aufhören wollte zu klatschen, wurde auch der Kult-Rocker sichtlich emotional und musste sich mehrfach übers Gesicht wischen.

Gerade bei den Fans, die ihn schon von Anfang an begleiten, bedankte er sich für ihre Treue. Denn auch wenn Maffay der Bühne den Rücken kehren wird, Musik wird er weitermachen. Er könne gar nicht anders.

Das wurde auch in seiner Zugaben-Auswahl in Form seines erst kürzlich erschienenen Liedes "Mein Wort" deutlich: "Auch wenn der letzte Vorhang fällt, Ich geh' noch nicht fort [...] Ab heute für die Ewigkeit!"

Die nächste Maffay-Tour-Generation steht auch schon in den Startlöchern: Sohn Yaris (20) kündigte seine erste Solo-Tour an und da wird Papa bestimmt auch mal vorbeischauen – gilt schließlich als Familienzeit.

Noch bis zum 20. Juli ist Peter Maffay mit seiner Band auf Abschiedstour. Für ein paar Städte gibt es noch Tickets.