Maffay über Starallüren, Exzesse und seinen letzten Auftritt in Leipzig: "Gesoffen wie ein Loch"

Leipzig - Nach 55 Jahren voller Leidenschaft, Träume und Erfolg kehrt Peter Maffay der großen Bühne den Rücken und lässt eine riesige Fan-Gemeinde zurück. Doch er blickt in der ARD-Doku "maffay - Zum 75. Geburtstag von Peter Maffay" auch auf ein Leben fernab des Showbusiness, welches der 75-Jährige viel zu lange vernachlässigt hat.

Peter Maffay bei seinem Abschiedskonzert in Leipzig.
Peter Maffay bei seinem Abschiedskonzert in Leipzig.  © NDR/Benjamin Hüllenkremer

Kurz nach dem Mauerfall stand der Sänger das erste Mal in Leipzig auf der Bühne. "Diese Kraft, diese Zuversicht, dieses Glücksgefühl" - für Maffay sei selten etwas so überwältigend gewesen.

"Nie mehr im Leben so schnell gesungen und so schnell gespielt. Das war eine Kraft, die kam auf uns zu und die haben wir aufgenommen und versucht zurückzugeben", erinnert er sich an den 11. Juni 1990.

34 Jahre später beendet der gebürtige Rumäne in der Messestadt dann offiziell seine Bühnenkarriere und rauscht auf seiner Harley-Davidson davon. "Nach 55 Jahren Überholspur sind jetzt auch mal ein paar Nebenstrecken dran", resümiert Maffay.

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Neben ihm sitzt seine Frau Hendrikje Balsmeyer. Die geborene Hallenserin lernt Peter 2015 auf einem seiner Konzerte kennen.

Damals war die 37-Jährige "nur" sein Fan, jetzt ist sie seine Frau und die Mutter seines jüngsten Kindes Anouk.

Maffay lernte seine Frau Hendrikje Balsmeyer 2015 auf einem seiner Konzerte kennen.
Maffay lernte seine Frau Hendrikje Balsmeyer 2015 auf einem seiner Konzerte kennen.  © dpa/Mike Andrae
Yaris Maffay fühlt sich seinem Vater nun verbundener als noch vor einigen Jahren.
Yaris Maffay fühlt sich seinem Vater nun verbundener als noch vor einigen Jahren.  © dpa/Rolf Vennenbernd

Karriere zulasten der Familie: "In meiner Kindheit war mein Vater wenig da", so sein Sohn

Nach 55 Jahren Karriereleiter ist Maffay nun bereit, sich ganz seiner Familie und den Freuden des Lebens zu widmen.
Nach 55 Jahren Karriereleiter ist Maffay nun bereit, sich ganz seiner Familie und den Freuden des Lebens zu widmen.  © Christian Grube

Der zweifache Vater hat nicht immer Zeit für das Familienleben, das muss vor allem sein Sohn Yaris (20) schmerzlich feststellen. "In meiner Kindheit war mein Vater […] wenig da, sehr wenig", erzählt Yaris.

Jetzt, so beteuert Maffay, hole er die verlorene Zeit auch mit seinem Sohn nach.

Seine Karriere verlief steil, das macht ihn allerdings auch zu einer schwierigen Person samt Starallüren, erinnern sich seine Teammitglieder, die nicht selten die Stimmungsschwankungen und Wutausbrüche ertragen mussten.

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"Ich hab eine Zeit lang sehr exzessiv gelebt. Alkohol - das ist meine Droge gewesen. Ich hab gesoffen wie ein Loch", erinnert Maffay sich an die Zeit zurück.

Mittlerweile zähle das zur Vergangenheit, genau wie seine große Karriere. Doch eines möchte Hendrikje noch feststellen: "Ich hab nie gesagt 'Peter, hör auf Musik zu machen' und ich fand das total schön, dass er das selber für sich entschieden hat." Doch Maffay ergänzt, dass ihn die Musik auch weiterhin durch sein ab jetzt verdient ruhiges Leben begleitet.

Die komplette Doku "maffay - Zum 75. Geburtstag von Peter Maffay" könnt Ihr Euch am heutigen Freitag ab 22.20 Uhr im Ersten ansehen oder schon vorab in der Mediathek.

Titelfoto: Montage: NDR/Benjamin Hüllenkremer; dpa/Mike Andrae; dpa/Rolf Vennenbernd; Christian Grube

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