"Outer Banks"-Bösewicht Ward Cameron: So denkt Charles Esten über seine Rolle
Hamburg - Charles Esten (58) ist besonders bei der Gen Z durch die Netflix-Erfolgsserie "Outer Banks" bekannt geworden. In seiner Rolle als Ward Cameron spielt er einen Familienvater, der durch seine boshafte Durchtriebenheit auffällt. TAG24 wollte wissen, was der Schauspieler aus dieser Erfahrung mitnimmt.
Charles Esten habe genau am gleichen Schreibtisch gesessen, an dem unsere Reporterin ihn via Videotelefonat zum Interview getroffen hat, als er von den Produzenten der Netflix-Serie "Outer Banks" angerufen wurde.
"Sie kamen auf mich zu und sagten: 'Wir wollen, dass du einen Vater in der Serie 'Outer Banks' spielst. Er wird wie ein normaler Vater anfangen, aber nicht wie ein normaler enden'", begann er das Gespräch mit TAG24.
Angefangen als liebevoller Vater dreier Kinder aus einer wohlhabenden Gegend der schmalen Inselkette vor North Carolina entwickelt sich der Charakter Ward Cameron schnell zu einem boshaften Egomanen, der nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist.
Doch so ganz stimme das gar nicht, betonte Esten auf Nachfrage, wie es für ihn gewesen war, solch einen "speziellen" Charakter zu verkörpern. Schließlich durfte er jahrelang in der Serie "Nashville" den charmanten Publikumsliebling spielen.
Um zu verdeutlichen, wieso Ward Cameron im tiefen Inneren gar nicht so intrigant und böse sei wie zunächst angenommen, stellte er unserer Reporterin, die alle Staffeln der Serien gesehen hat, gleich mehrere (rhetorische) Fragen.
Charles Esten mit Serien-Tochter am "Outer Banks"-Set
Charles Esten als Ward Cameron: Harte Schale, weicher Kern?
"Hat er seine Tochter geliebt? Hat er seine Familie geliebt? War er verletzt? War er am Boden zerstört wegen der Dinge, die er durchgemacht hatte und die seine Familie durchmachen mussten?", verdeutlichte er die Hintergründe für bestimmte Handlungen seiner Figur.
"Er war nicht einfach nur böse", ergänzte der 58-Jährige. "Er war ein Mensch, der gewisse Entscheidungen nur getroffen hat, weil er sich um seine Familie, besonders seine Tochter sorgte".
Doch Taten, die eigentlich nur dazu da waren, um Camerons Familie zu schützen, liefen von Staffel zu Staffel immer mehr aus dem Ruder.
"Er hat sich immer mehr geweigert, aufzuhören und die Strafe zu akzeptieren. Das trieb ihn immer weiter an, noch schrecklichere Dinge tun zu müssen. Schließlich verlor er seine Familie, um die er sich in erster Linie sorgte. Diese Entwicklung war für mich sehr interessant", so der Amerikaner über einer Rolle, die viel tiefer zu interpretieren ist, als sie anfangs scheint.
Am Ende der dritten Staffel der Erfolgsserie wird dann final deutlich, dass genau das wahr ist, was Charles Esten im Interview sagte. Ward Cameron ist ein Mann, der seine Familie über alles liebt und für die er deshalb durch die Hölle geht. Weil er glaubt, es sei das beste für sie.
"Er hat immer gesagt, dass er seine Tochter über alles liebt und letztlich zu sehen, dass das wahr ist, war für mich etwas sehr Besonderes", schloss der "Outer Banks"-Star, der selbst Vater dreier Kinder ist und sich deshalb auch emotional stark in die Rolle einfühlen konnte.
Titelfoto: IMAGO/Everett Collection/Netflix/Jackson Lee Davis