Olli Schulz über Hausboot-Projekt: "Die (Netflix)Doku war ein großer Unfall"
Hamburg - Hätte Musiker Olli Schulz (47) gewusst, wie das Projekt "Hausboot" gemeinsam mit YouTuber Fynn Kliemann (32) ablaufen würde, hätte er das alles nicht gemacht, gestand der 47-Jährige jetzt seinem Kollegen-Freund Jan Böhmermann (40) in ihrem gemeinsamen Podcast "Fest & Flauschig".
Inzwischen ist das Hausboot fertig, eine begleitende Doku auf Netflix veröffentlicht. Ein Unfall, den man sich anschauen kann, so Olli Schulz.
Es lief nicht immer konfliktfrei, weiß auch Satiriker Böhmermann. Er selbst wurde wegen einer Stahlwand angepumpt.
Zwischendurch sei es so brenzlig gewesen, dass es einfacher gewesen wäre, das Boot des verstorbenen Musikers Gunter Gabriel (†75) zu sprengen, erinnert sich "Böhmi" an die vergangenen drei Jahre Hausboot-Umbau.
Die Kosten explodierten, es wurde gestritten. Dazu kam dann auch noch die Corona-Pandemie. Alle waren genervt, so der Singer/Songwriter. Zwei bis drei Mal sei er aus dem Projekt ausgestiegen.
Eigentlich wollte Olli Schulz "nur" 20.000 Euro investieren und nach vier Wochen auf dem Hausboot entspannt Musik machen. Wie viel er schlussendlich wirklich blechen musste, verrät er nicht. Jedenfalls zu viel, um das Projekt einfach hinzuschmeißen. 120.000 Euro nennt der Musiker zumindest als Investitions-Beispiel.
In der Netflix-Doku kommt der 47-Jährige nicht immer gut weg. Dass er Fynn Kliemann eine Nachricht mit "Halt dein Maul" schickte, als dieser ihn auf noch zu zahlende Rechnungen aufmerksam machte, wird vielen Fans in Erinnerung bleiben.
Allerdings müsse man bedenken, dass es bei der Dokumentation viele Lücken gibt, stellt Olli Schulz klar. Wie es zu der besagten Nachricht kam, wurde beispielsweise nicht thematisiert. Das ganze summierte sich über Wochen, erinnert sich der Sänger, in denen es nur noch ums Geld ging. Bis es schließlich eskalierte.
Nichtsdestotrotz, grundsätzlich ist Olli Schulz mit der Netflix-Produktion zufrieden.
Nach drei Jahren: Die Einweihungsparty
Kritik am Projekt Hausboot
Offensichtlich gab es nicht nur Lob für das Großprojekt Hausboot. Zu einigen Kritikpunkten äußerte sich Olli Schulz jetzt im Podcast.
Ihm wurde vorgeworfen, dass zu wenig, beziehungsweise gar keine Frauen an dem Projekt beteiligt waren. Das stimme so nicht. Eine Frau führte bei der Netflix-Doku Regie und außerdem lag die Verantwortung für die ganze Innenausstattung ebenfalls in den Händen einer Frau, so Schulz.
Er hätte sich über noch mehr Mitarbeiterinnen gefreut, aber sie hätten in der kurzen Zeit einfach keine gefunden, die Stahlwände schweißen könnten, gibt der Musiker zu bedenken.
Ein weiterer Kritikpunkt sei die kleine Einweihungsparty gewesen. Ohne Masken und mit 15 Leuten. Zu dem Zeitpunkt sei das aber Corona-konform und legal gewesen, beteuert der 47-Jährige.
Inzwischen gibt es eine eigene Website für das Hausboot mit allen weiteren Informationen, vielen Bildern und einem Kontaktformular, um es für eigene Zwecke zu mieten.
Titelfoto: Daniel Bockwoldt/dpa, IMAGO / Hartenfelser