Oliver Pocher wettert gegen Anti-Mockridge-Aktivistin: "Verbündet euch alle gegen mich!"
Köln – Oliver Pocher (43) erhebt im Netz schwere Vorwürfe gegen die Aktivistin Jorinde Wiese, doch die schießt zurück und wehrt sich mit einem ausführlichen Statement.
Jorinde Wiese setzt sich im Netz gegen sexualisierte Gewalt und für die Rechte von Trans-Menschen ein. Bei Instagram folgen ihr rund 56.000 User, bei Twitter sind es fast 6500.
Zuletzt hatte die Aktivistin mit dem Hashtag #KonsequenzenFürLuke für Aufsehen gesorgt. Dabei geht es um Luke Mockridge (32), um den trotz eines eingestellten Gerichtsverfahrens weiterhin Vorwürfe der versuchten Vergewaltigung kursieren. Beim Deutschen Comedypreis hatte das Thema kürzlich für einen Eklat gesorgt.
Die Kampagne gegen den Comedian, der sich aktuell auf unbestimmte Zeit eine Auszeit von der Öffentlichkeit nimmt, hatte jedoch auch für die Initiatorin unangenehme Folgen.
"Seit #KonsequenzenFürLuke wurde ich von einer großen Medienkanzlei abgemahnt", teilte Wiese am Dienstagabend bei Twitter mit. Weil sie eine Unterlassungserklärung unterschrieben habe, müsse sie sich nun anwaltlich beraten lassen.
Eine teure Angelegenheit, für die Wiese auf der Webseite "GoFoundMe" eine Spendenaktion mit dem Namen "Gegen Falschbehauptungen und Hass im Netz" eingerichtet hat. 5000 Euro will die Aktivistin dort sammeln, am Mittwochnachmittag waren davon schon über 1000 Euro zusammengekommen - und das fand Oliver Pocher gar nicht gut!
Oliver Pocher wirft Aktivistin Jorinde Wiese Falschbehauptungen vor
Der TV-Star teilte in einer Instagram-Story einen Screenshot der Spendenaktion und wetterte drauf los: "Sagt genau die RICHTIGE und macht noch ein Business draus! Wer selber Falschbehauptungen aufstellt, muss auch die Kosten tragen! Null Transparenz, alles Abzocke!!"
Welche Falschbehauptungen Pocher Wiese vorwirft, führte er nicht weiter aus.
Wiese zeigte sich von der Kritik Pochers unbeeindruckt und schrieb bei Twitter sogar: "WIE LANGE BIS OLIVER POCHER darauf aufspringt?" Auf dessen Anschuldigung reagierte sie zunächst sarkastisch: "Na, wenn OLIVER POCHER das sagt. Dann wird das wohl STIMMEN, was?"
Im selben Kontext bedankte sie sich ironisch bei "krassen Täterschützern". "Toll, dass ihr so viel für Kinder macht." Doch damit nicht genug - Wiese veröffentlichte am Mittwochmittag ein ausführliches Statement bei Twitter.
Aktivistin Jorinde Wiese nimmt in einem langen Twitter-Thread Stellung
Aktivistin Jorinde Wiese: "Habe mir nichts zuschulden kommen lassen"
Der Thread umfasst ganze 35 Posts und ist laut Wiese "ziemlich kompliziert geschrieben". Sie müsse sich aus juristischen Gründen so ausdrücken.
So schrieb sie etwa über den öffentlichen Vorwurf, sie würde Spendengelder zweckentfremden und für andere Dinge ausgeben als angegeben. "Das stimmt nicht und ich kann es sehr einfach mit Kontoauszügen belegen", stellte Wiese klar.
Sie lasse sich von zwei Anwältinnen beraten, denen die entsprechenden Kontoauszüge vorliegen. "Ich habe mir dabei nichts zuschulden kommen lassen."
Weiter teilte sie mit, dass sie selbstverständlich auch bei der aktuell laufenden Kampagne alle Ausgaben auflisten und auch dieses Mal das ganze Geld, das übrig bleibt, an Projekte gegen sexualisierte Gewalt spenden wird.
"Ich sammel deshalb hoffentlich zum letzten Mal Geld für juristische Kosten, die sich aktuell auf maximal 5000 Euro belaufen", kündigte Wiese an. Offenbar wenig beruhigend für Pocher, der in einer Story auf ein Video verlinkte, in dem eine Instagram-Nutzerin Wiese vorwirft, Wiese würde sie "mobben, diffamieren, abmahnen und verklagen".
In dieser Angelegenheit dürfte das letzte Wort noch lange nicht gesprochen sein!
Oliver Pocher bei Instagram
Update, 16 Uhr: Oliver Pocher legt nach
Oliver Pochers Gemüt bleibt erhitzt. Am Nachmittag teilte der Comedian einen Tweet von Autorin Kathrin Weßling (36) in seiner Story, die schreibt: "Wäre Oliver Pocher nicht verheiratet, wäre er safe Pick-Up-Artist und Männerrechtler, so sehr wie dieser kleine eklige Troll Frauen verachtet."
Weßling bezieht sich damit auf Pochers Anschuldigungen gegen Jorinde Wiese und drückte ihre Solidarität mit der Aktivistin aus.
Pocher reagierte trotzig und schrieb bei Instagram, wo ihm knapp zwei Millionen User folgen: "Ja, verbündet euch alle gegen mich! (...) Wer nicht in euer Weltbild passt, ist Frauenhasser, Rassist oder was auch immer..."
Er verkündete: "Ich werde NIE in meiner COMEDY politisch korrekt werden und wenn ihr STRAFRECHTLICH RELEVANTES gegen mich habt GERNE!"
Dahinter setzte er mehrere offensichtlich ironisch gemeinte Kuss-Emojis.
Titelfoto: Montage: Henning Kaiser/dpa, Moritz Frankenberg/dpa