Olaf Schubert im TAG24-Interview: Davon hat ihm seine Mutter nie erzählt!
Hamburg/Dresden - Im Keller seines Elternhauses hat der Dresdner Kabarettist Olaf Schubert (55) eine Entdeckung gemacht, die plötzlich sein ganzes Leben ins Wanken brachte: Er könnte der Sohn von Rock-Legende Mick Jagger (79) sein! TAG24 hat mit ihm darüber gesprochen.
Am Mittwochabend stellte Olaf Schubert seine Mockumentary "Olaf Jagger" in den Zeise Kinos in Hamburg vor.
TAG24: Was können die Zuschauer heute erwarten?
Olaf Schubert: "Ich bin da auf Tonbänder unvermuteten Inhalts meiner Mutter gestoßen, in denen sie sich einfach mit den Rolling Stones unterhält. Und da wird man plötzlich mit seiner Geschichte konfrontiert und fragt sich natürlich: Wieso und warum hat sie mir nie davon erzählt? Vereinfacht gesagt bin ich da am Suchen. Wie es dazu kam, dass meine Mutter 1965 beim ersten Konzert der Stones in Deutschland dabei sein durfte."
TAG24: War Ihnen da sofort klar, dass die Suche auch gutes Filmmaterial sein könnte?
Olaf Schubert: "Das war erst mal irritierend und dann meinten welche, das ist doch eine Story, da kann man doch mal nachforschen. Aber das Gute an dem Film ist, dass ich nichts machen musste und auch nichts machen durfte und auch nichts machen wollte, außer Präsenz zu zeigen."
TAG24: Es ist ja eine sehr persönliche Reise. Wieso ist es wichtig, dass auch die Öffentlichkeit davon erfährt?
Olaf Schubert: "Ich habe jetzt nicht den Anspruch, die Rock-Geschichte neu zu schreiben. Aber in der Rock-Geschichte wird eine Kommastelle neu gesetzt und das ist im großen Buch des Weltenwandels doch eine Erwähnung wert, oder?"
TAG24: Wie geht es denn nun weiter mit "Olaf Jagger"?
Olaf Schubert: "Mal sehen, was noch kommt, ob die Verwandtschaft juristisch besiegelt wird - neue Verwandtschaft heißt natürlich auch mehr Arbeit. Ich hoffe, dass sich Mick jetzt nicht zu aufdringlich verhält und sich immer einlädt. Man muss die Leute auch auf Distanz halten, das ist gar nicht so leicht."
Olaf Schubert: "Eigentlich ist jetzt Mick Jagger dran."
TAG24: Hat die Suche nach seinen Wurzeln denn auch die Figur Olaf Schubert nachhaltig verändert?
Olaf Schubert: "Mick Jagger ist natürlich schon der Inbegriff des Rock'n'Roll. Diese Rampensau bin ich auch, aber eher im Kleinen. Ich bin da eher ein Rampenferkel, das sich noch mausern kann. Ich bin ja jetzt mit Ende 20 quasi noch auf der Startrampe zur großen Karriere."
TAG24: Und vielleicht hätte noch viel mehr aus Ihnen werden können, wenn man eher davon gewusst hätte ...
Olaf Schubert: "Oder aus Mick. Ich hätte ihm ja auch mal einen Auftritt in Detmold oder Pasewalk besorgen können. Vielleicht hätte auch noch mehr aus Mick Jagger werden können."
TAG24: Könnte man sagen, dass Olaf Schubert in dem Film auch eine Midlife-Crisis durchmacht?
Olaf Schubert: "Vielleicht ist es mehr eine Identitäts-Crisis. Denn wenn man plötzlich seiner Wurzeln vermeintlich beraubt wird, müssen ja die neuen erst mal irgendwo rein und in der Zeit ist man dann vielleicht etwas haltlos. Aber ich hab auch eine schwere Midlife-Crisis gehabt. Bloß ich habs gar nicht gemerkt."
TAG24: Wird es noch einen Fortsetzungsfilm geben?
Olaf Schubert: "Na ja. Es gab jetzt noch die Idee nach dem Motto: Wer ist meine Mutter? Vielleicht ist es Roberto Blanco. Aber eigentlich ist jetzt Mick Jagger dran, einen Film zu drehen, wie er mich sucht. Das wäre fair."
Die ausführliche TAG24-Filmkritik zu der Mockumentary findet Ihr hier. "Olaf Jagger" läuft am Donnerstag, 6. April, in den deutschen Kinos an.
Titelfoto: TAG24/Franziska Rentzsch