Nicht nur Kanzler, Schauspieler oder Moderator: Diese Promis sind Erfinder!

Dresden - Wer an Erfinder denkt, hat vielleicht einen zerstreuten Professor vor Augen. Oder einen Ingenieur im grauen Kittel, versunken in seine ganz eigene Welt. Wie auch immer -- die meisten Erfinder sind keiner breiten Öffentlichkeit bekannt. Doch es gibt Ausnahmen: Bei den hier vorgestellten Promis löste sich ein Geistesblitz ganz außerhalb des eigentlichen Berufs.

Konrad Adenauer

Bundeskanzler Konrad Adenauer (1876-1967) war Hobby-Erfinder.  © picture alliance/akg-images

Der "Alte" vom Rhein war nicht nur erster Kanzler der Bundesrepublik Deutschland (1949-1963). Konrad Adenauer (1876-1967, CDU) wusste zuvor auch als Hobby-Erfinder zu überzeugen.

Schon 1905 tüftelte er an einem Verfahren zur Reduzierung der Staubentwicklung beim Autofahren. Später bekam er Patente für eine Gartenhacke mit Hammerkopf, eine Blendschutzbrille für Fußgänger, eine Teekanne mit Heizstab und ein Verfahren zur Schädlingsbekämpfung durch elektrischen Strom. Auch ein "Notzeitbrot" (mit Mais) und eine Sojawurst hat Adenauer in den kargen Jahren nach dem Ersten Weltkrieg erfunden.

Hedy Lamarr

Hollywood-Diva Hedy Lamarr (1914-2000) war Filmstar - und erfand eine besondere Funkfernsteuerung für Torpedos.  © IMAGO/Life/Alfred Eisenstädt

In den 1930er-Jahren stieg die Österreicherin Hedy Lamarr (1914-2000) zum umjubelten Filmstar auf. Freizügige Szenen im Streifen "Symphonie der Liebe" (lief auch unter dem Titel "Ekstase") brachten ihr den Ruf einer verruchten Diva ein.

Als Gegnerin des Nationalsozialismus ging Lamarr nach Hollywood, spielte zum Beispiel 1938 in der Romanze "Algiers" mit. 1940 stellte sie dem US-Erfinderrat eine Funkfernsteuerung für Torpedos vor, die selbstständig die Frequenzen wechseln konnte - die Torpedos sollten so vom Feind schlechter zu orten sein. Allerdings verwendete die US-Marine erst 1962 eine Weiterentwicklung dieser Technik.

Bud Spencer

Bud Spencer (1929-2016) war Schauspieler, aber nicht nur das: ...  © dpa/Britta Pedersen
... Er war auch ein Weltklasse-Schwimmer ...  © picture alliance/ASSOCIATED PRESS
... und erfand ein dreiläufiges Jagdgewehr. (Symbolfoto)  © IMAGO/Dreamstime

Auch Leinwand-Kollege Bud Spencer (eigentlich Carlo Pedersoli, 1929-2016) war ein Multi-Talent.

Als erster Italiener schwamm er die 100 Meter Freistil in unter einer Minute, nahm als Wasserballer an zwei Olympischen Spielen (1952, 1956) teil. Dazu erfand der lustige Kino-Raufbold ein dreiläufiges Jagdgewehr und eine Reisezahnbürste, in deren Griff die Zahnpasta bereits integriert war. Ach ja, von Beruf war der spätere Bud Spencer übrigens Jurist.

Benjamin Franklin

US-Staatsmann Benjamin Franklin (1706-1790) hat angeblich den Blitzableiter erfunden.  © DPA
Sein Gesicht prägt den 100-Dollar-Schein.  © IMAGO/Wirestock

Zwar war Benjamin Franklin (1706-1790) nie US-Präsident, trotzdem schaffte es sein Konterfei auf die größte Banknote seines Landes, nämlich den 100-Dollar-Schein.

Franklin, als Drucker zu Geld gekommen, schrieb nicht nur an der US-amerikanischen Verfassung mit. Er war auch naturwissenschaftlich bewandert, soll 1752 den Blitzableiter erfunden haben. Allerdings ist umstritten, ob dazu wirklich - wie es die Legende besagt - ein Experiment mit einem Drachen in einer Gewitterwolke durchgeführt worden war.

Stefan Raab

Stefan Raab (58) ist eine Legende im deutschen TV, wollte mit einem besonderen Duschkopf jedoch auch außerhalb des Fernsehens überzeugen.  © dpa/Henning Kaiser

Lange Jahre war Stefan Raab (58) der vielleicht kreativste Kopf im deutschen Fernsehen. Er moderierte die ProSieben-Sendung "TV total", war die treibende Kraft hinter ESC-Gewinnerin Lena Meyer-Landrut (31) und erfand diverse TV-Formate wie die "Wok-WM".

Aber auch über den Bildschirm hinaus zeigte sich Raab erfinderisch. Im Jahr 2013 entwickelte er den Duschkopf "Doosh", der es möglich machte, sich zu duschen, ohne dabei die Haare nass zu machen. Etwas gewöhnungsbedürftig war die Form des Brausekopfs, die einem Bumerang ähnelte.

Antoine de Saint-Exupéry

Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944) schrieb "Der kleine Prinz" und erfand ein elektronisches Ortungssystem für Flugzeuge.  © Bildmontage: IMAGO/TT//IMAGO/Schöning

"Der kleine Prinz" ist das wohl bekannteste Buch des französischen Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944).

Darin lässt er einen Geschäftsmann sagen: "Wenn du als Erster einen Einfall hast und du lässt ihn patentieren, so ist er dein." Tatsächlich meldete Saint-Exupéry, ein begeisterter Flieger, ein elektronisches Ortungssystem für havarierte Flugzeuge zum Patent an. Es sollte auf Basis elektromagnetischer Wellen funktionieren. Die Zulassung 1951 erlebte der Autor freilich nicht mehr - nach einem Flug über die Wüste 1944 galt er als verschollen.

Leonardo da Vinci

Über das Fliegen zerbrach sich Universalgenie Leonardo da Vinci (1452-1519) früh seinen Kopf.  © Bildmontage: Eric Münch//IMAGO/Zoonar

Das Universalgenie aus der Toskana malte nicht nur die Mona Lisa, sondern war auch Bildhauer, Architekt, Naturphilosoph und Erfinder.

Unter anderem hinterließ da Vinci (1452-1519) Skizzen zu einem gepanzerten Fahrzeug und zu einer Art Hubschrauber. Ob er damit allerdings seiner Zeit weit voraus war, wird von Kritikern bezweifelt. So hätten mancher Erfindung da Vincis gravierende Denkfehler zugrunde gelegen, die auch nach damaligem Kenntnisstand hätten auffallen müssen, heißt es.

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