Neues Jahr, gleiche Werbung: Influencer werben für Saftkur, doch was steckt dahinter?
Köln - Viele Kölner Influencer scheinen darauf zu schwören, und pünktlich zum Start des neuen Jahres wimmelt es auf Instagram nur so vor Werbung für Saftkuren. Doch wie gesund sind die wirklich?
Jennifer Lange (27), oder die Ex-"Bachelor" Niko Griesert (32) und Andrej Mangold (35) - besonders sogenannte Fitness-Influencer werben gerne für die beliebe Detox-Diät, wenn eine Marke dafür Werbung machen will. Auffällig, dass alle drei die gleichen Säfte im Kühlschrank haben...
Doch was ist dran an der Saftkur? Bei dieser Art von Detox-Diät werden ausschließlich Säfte, Wasser und Kräutertees getrunken. Festes Essen gibt es nicht. Befürworter dieser Kur glauben an ihre entgiftende Wirkung. Sie wollen damit Zucker, Fett, Nikotin, Alkohol, Stress und schädlichen Umwelteinflüssen im Körper entgegenwirken.
Wissenschaftlich belegt ist keine einzige Wirkung dieser Saftkuren. Die körperliche Reinigung schafft ein gesunder Körper nämlich ganz von alleine, dank Organen wie Leber, Darm, Haut, Lunge und Niere.
Ein kurzzeitiger Gewichtsverlust ist demnach auch nicht einer Reinigung zuzuschreiben, sondern liegt lediglich an der extrem verminderten Kalorienzufuhr.
Fitness-Influencer wie Andrej Mangold und Jennifer Lange (27) vermarkten die kontroverse Saftkur
Saftkur eher gesundheitsschädlich als förderlich
Eine Saftkur kann sogar gesundheitsschädlich sein: Durch Fruchtsäfte nimmt man eine höhere Menge Fruchtzucker auf. Es kann laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sogar zu einer Überversorgung des Körpers mit bestimmten Vitaminen und einem Mangel an Proteinen und Fetten kommen. Obst und Gemüse sind natürlich gesund, aber in Form von Saft fehlen die wichtigen Ballaststoffe, die unser Magen für einen gesunden Ablauf braucht.
Besonders gefährlich ist das Unterfangen für Stillende und Menschen mit Herz- oder Nierenproblemen, sowie Kinder und Jugendliche. Das Werben der Influencer für solch eine Saftkur ohne kritisches Hinterfragen und ohne gesundheitliche Aufklärung ist daher eher negativ zu betrachten.
Wer seinem Körper zum Start des neuen Jahrs etwas Gutes tun will, darf gerne mehr Obst und Gemüse konsumieren - dann aber lieber ganz oder in Form von Smoothies.
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist sehr viel gesundheitsfördernder als eine Saftkur.
Titelfoto: Montage: Screenshots/Instagram/jenniferlange, dregold