Neue Vorwürfe gegen Alfons Schuhbeck: Star-Koch erneut im Visier der Staatsanwaltschaft!

München - Jahrelang war er ganz oben, dann kam der tiefe Fall: Alfons Schuhbeck (75) verlor sein Gastro-Imperium und landete im Gefängnis. Doch das ist womöglich noch nicht alles - es gibt neue Vorwürfe.

Alfons Schuhbeck (75) wurde zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Nun gibt es neue Vorwürfe.
Alfons Schuhbeck (75) wurde zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Nun gibt es neue Vorwürfe.  © Matthias Balk/dpa

Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt auch wegen Insolvenzverschleppung und Betrugs im Zusammenhang mit Corona-Hilfen gegen den Star-Koch, der wegen Steuerhinterziehung bereits im Gefängnis sitzt. Das berichten die Zeitungen Münchner Merkur und tz (Freitagsausgabe).

Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Anne Leiding, bestätigte die Ermittlungen am Donnerstag auf Anfrage. Die Ermittlungen im Zusammenhang mit elf Firmen des Beschuldigten neigen sich ihren Angaben zufolge dem Ende zu, das Verfahren könne voraussichtlich bald abgeschlossen werden. Schuhbecks Anwalt Norbert Scharf wollte sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur dazu nicht äußern.

Im vergangenen Jahr hatte Schuhbeck seine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung angetreten. Das Landgericht München I hatte ihn zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Es war überzeugt, dass er 2,3 Millionen Euro Steuern hinterzogen und mehr als 1000 Mal in die Kasse von zwei seiner Restaurants gegriffen hat, um Geld verschwinden zu lassen.

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Er gab zu, dazu ein Computerprogramm genutzt zu haben, das ein Angestellter in seinem Auftrag erstellt hatte.

Alfons Schuhbeck bekommt inzwischen Freigang

Das Pfortenhaus der Justizvollzugsanstalt Andechs-Rothenfeld. Hier sitzt der Star-Koch ein.
Das Pfortenhaus der Justizvollzugsanstalt Andechs-Rothenfeld. Hier sitzt der Star-Koch ein.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Zunächst saß Schuhbeck in der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech ein und inzwischen in einer Außenstelle der JVA im Andechser Ortsteil Rothenfeld. Dass er dorthin verlegt wurde, ist die letzte offiziell bestätigte Nachricht über seine Situation nach Haftantritt.

Die "Bild" berichtete damals, Schuhbeck bekomme Freigang und dürfe die JVA zeitweise verlassen. Demnach habe er kürzlich sogar ein ganzes Wochenende in Freiheit verbracht. Weder die JVA-Leitung noch Schuhbecks Anwalt wollten sich danach dazu äußern, wie der frühere Star-Koch dort lebt und wie seine Situation ist.

Schuhbeck war jahrelang fester Bestandteil der Münchner Bussi-Bussi-Gesellschaft. Er bewirtete Promis und wurde dabei selbst einer. Er hat die Queen bekocht, die Beatles, Charlie Chaplin und immer wieder auch den FC Bayern München und wurde einer der bekanntesten Köche und Gastronomen der Republik.

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Sein Name war jahrelang eine Marke. Schuhbeck baute ein Firmengeflecht auf mit drei Restaurants, einem Catering-Service, einem Eissalon und Gewürzläden. Er arbeite 19 Stunden am Tag, sagte er noch zu seinem 70. Geburtstag vor fünf Jahren. Doch Schuhbeck fiel tief. Er meldete Insolvenz für seine Münchner Restaurants an, im vergangenen Jahr wurde auch ein Insolvenzverfahren gegen ihn persönlich eröffnet.

Inzwischen sind von dem einstigen Gastro-Imperium nur noch die Gewürzläden übrig geblieben. Im Münchner Laden gab Schuhbeck bis kurz vor seinem Haftantritt auch wieder Kochkurse.

Schuhbeck vor Gericht: "Ich stehe vor den Trümmern meines Lebenswerkes."

"Ich habe einiges falsch gemacht", sagte Schuhbeck 2022 vor Gericht, bevor er sich dann doch zu einem umfangreicheren Geständnis durchringen konnte. "Ich habe mir, meinen Freunden und Bekannten und auch meinen Verteidigern bis zuletzt etwas vorgemacht, weil ich nicht wahrhaben wollte, dass ich unternehmerisch gescheitert bin."

Im Prozess sagte er auch: "Wenn ich es ungeschehen machen könnte, würde ich es sofort tun." Und: "Ich stehe vor den Trümmern meines Lebenswerkes."

Titelfoto: Matthias Balk/dpa; Karl-Josef Hildenbrand/dpa (Montage)

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