Nach Jogger-Angriff auf Lilli Hollunder: "Hast dich mit der Falschen angelegt!"
Hamburg - Am Montag ist Lilli Hollunder (38) in einem Park in Hamburg-Eppendorf von einem Jogger attackiert und beleidigt worden. Unterkriegen lässt sich der "Notruf Hafenkante"-Star davon aber nicht, wie sie im Interview mit TAG24 betonte.
Trotz einer Prellung und Schmerzen im Arm gehe es ihr "sehr gut", so die Schauspielerin im Gespräch: "Ich glaube, das liegt wirklich daran, dass ich gehandelt habe. Sonst hätte ich mich dann klein, dreckig und gedemütigt gefühlt."
Statt nach dem Angriff heulend nach Hause zu gehen, habe sie den noch unbekannten Jogger 1,5 Kilometer lang verfolgt. "Ich bin mit meinem Hund richtig hinterhergerannt und habe mich immer wieder versteckt!"
Dabei habe sie sich selbst angespornt, den Täter nicht ziehen zu lassen. "Ich habe gedacht: 'Du hast Dich mit der Falschen angelegt, Du Pi****'", so Lilli.
Während ihrer Verfolgungsjagd rief die 38-Jährige nach eigenen Angaben die Polizei und hielt die Beamten auf dem Laufenden. Als der Mann irgendwann dann stehen blieb, um Sportübungen zu machen, konnte sie seinen genauen Standort durchgeben.
Doch daraufhin sei eine "Verkettung von Fehlern" seitens der Beamtinnen passiert, von denen Lilli sich "Frauen-Power" gewünscht hätte. Doch das Gegenteil sei der Fall gewesen. "Die haben gar nicht gehandelt, obwohl sie ihn hätten festnehmen können!"
Ist Lilli Hollunders Angreifer ein Serientäter?
Auch um ihren Unmut über diese Situation kundzutun, war Lilli einen Tag später noch einmal persönlich auf dem PK23 Revier, wie sie gegenüber TAG24 erzählte.
"Ich habe eine Stunde mit dem Leiter geredet und ich muss sagen, das war ein sehr gutes Gespräch. Sehr transparent und ich wurde ernst genommen", so die 38-Jährige versöhnlich.
Inzwischen hat die Kripo die Ermittlungen aufgenommen. "Ich hoffe sehr, dass man ihn noch findet!"
Über ihren Aufruf auf Instagram habe sich bereits eine Frau gemeldet, die ähnliches auch in Eppendorf erlebt habe.
"Es scheint eventuell derselbe Täter zu sein, dafür hat sich das Teilen schon gelohnt", so Lilli. Und auch für die Solidaritätswelle, die sie seitdem erreiche. "So vielen Frauen ist ähnliches passiert und so viele haben geschrieben, dass sie nichts gemacht haben und sich bis heute klein fühlen, aber auch irgendwie bestärkt durch so eine Geschichte."
Für Lilli nochmal ein Zeichen, jedes Unrecht sofort publik zu machen. "Ich bin jetzt noch überzeugter davon, dass man bei der kleinsten Form von Gewalt Anzeige erstatten muss – auch für seinen eigenen Seelenfrieden!"
Sie selbst sei stärker aus er Situation hervorgegangen und am Dienstag schon wieder in dem Park spazieren gewesen. "Es ist unser Park und ich lasse mir den nicht von so einem Psychopathen nehmen!".
Titelfoto: Montage: TAG24/Madita Eggers, Screenshot/Instagram/lilli