Nina Moghaddam erzählt: Sie wurde fast von der iranischen Sittenpolizei verhaftet!

Köln - Nina Moghaddam (41) ist gebürtige Kölnerin mit iranischen Eltern. Ihre Ferien hat sie daher oft bei der Familie im Iran verbracht - und dort auch schon brenzlige Aufeinandertreffen mit der iranischen Sittenpolizei gehabt!

Nina Moghaddam (41) lebt schon immer in Deutschland und kennt die Sittenpolizei von Besuchen der Familie im Iran.
Nina Moghaddam (41) lebt schon immer in Deutschland und kennt die Sittenpolizei von Besuchen der Familie im Iran.  © Rolf Vennebernd/dpa

Wie die Moderatorin nun im Interview mit Annika Lau (43) für die Gala verriet, hatte sie ihre erste einprägsame Erfahrung mit der Sittenpolizei als sie erst 13 Jahre alt war.

Damals war sie in den Sommerferien zu Besuch im Iran und hatte mit ihren Cousinen eine Kirmes besucht. Ein paar junge Mädchen, die einfach nur Spaß haben wollten. Natürlich trugen sie alle ihre Kopftücher.

Durch die Achterbahnfahrten verrutschen die Tücher jedoch ein wenig und gaben Einblicke auf die Haarpracht der Mädchen. "Ich kam runter, voller Adrenalin, und war noch am Erzählen und Lachen", erzählt sie. Dann kam eine Sittenpolizistin auf sie zu und schrie sie an, ihr Kopftuch vernünftig anzuziehen.

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Völlig perplex konnte die Moderatorin damals gar nicht schnell genug reagieren und wurde von der Polizistin zu einem Minibus gezerrt, in dem sie Jugendliche sammeln, die sich "unsittlich" verhalten haben.

Nina Moghaddam (41) widmet sich derzeit dem Thema auf Instagram

Auch Nina Moghaddam protestiert gegen den Iran

Nina Moghaddam (41) kann sich als Deutsch-Iranerin in Deutschland frei zeigen - ein Recht, das Frauen im Iran nicht haben. Dafür setzt sie sich ein.
Nina Moghaddam (41) kann sich als Deutsch-Iranerin in Deutschland frei zeigen - ein Recht, das Frauen im Iran nicht haben. Dafür setzt sie sich ein.  © Screenshots/Instagram/nina_moghaddam

Ihre Cousinen haben sie gerettet, denn schlauerweise hatten sie vorher ausgemacht, was sie in solch einer Situation für ihre deutsche Cousine tun können: "Wir hatten abgemacht, dass ich nicht Farsi, sondern Deutsch oder Englisch spreche und dann sagen 'Ich bin die Cousine aus Deutschland, die es leider halt nicht besser weiß'".

Sofort richtete sie ihr Kopftuch und konnte der Situation noch entgehen.

Noch heute ist die 41-Jährige ihren Cousinen und Cousins dankbar, dass sie sich für sie eingesetzt haben. Die Taten der Sittenpolizei im Iran erfahren nun endlich weltweite Aufmerksamkeit. Überall setzen sich vor allem Frauen für ihre Schwestern im Iran ein, nachdem Mahsa Amini (†22) bei einer brutalen Festnahme durch die Sittenpolizei verstorben war.

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Erst am gestrigen Samstag gab es Proteste in Köln und Düsseldorf, an denen auch Moghaddam teilgenommen hat. Sie freut sich, dass das Thema endlich in den Medien besprochen wird.

"Die Revolution im Iran ist im vollen Gange", verkündete sie auf Instagram. "Macht weiter mit! Let's be their voices! (z.dt. "Lasst uns ihre Stimmen sein")", fügte sie außerdem hinzu.

Titelfoto: Montage: Rolf Vennebernd/dpa, Screenshots/Instagram/nina_moghaddam

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