Michel Abdollahi überrascht mit Aussage und verpasst Merz verbale Schelle
Hamburg - Pierre M. Krause (46) begleitet wieder bekannte Persönlichkeiten in seiner "Kurzstrecke" durch den Alltag. Dieses Mal: Journalist Michel Abdollahi (42) mit einer überraschenden Aussage.
"Ich bin mir nicht sicher, ob das mit mir und diesem Land hier so weitergeht", erklärte der 42-Jährige dem Moderator.
Ob er befürchte, dass es für ihn in Deutschland nicht mehr sicher sei? Offenbar genau das.
Michel meine das Gesagte ernst, bestätigte er jetzt noch einmal auf Instagram. "Ja, genau deswegen sage ich das. Genau wegen dieser Dinge, die hier gerade passieren, sage ich das."
Pierre M. Krause begründete er seine Sorge in der Kurzstrecke weiter. "Ich könnte mir vorstellten, dass wenn eine rechtsgerichtete Regierung an die Macht kommt; wenn die Leute, die voller Wut, Zorn und Hass sind und gar nicht rational denken dann daherkommen und sagen: Menschen, die im Iran geboren sind und vor 2000 eingebürgert worden sind, denen müssen wir die Staatsbürgerschaft wieder entziehen."
Deswegen habe er überlegt, dass es ganz gut wäre, wenn man einen Plan B habe. Michel kam im Alter von fünf Jahren nach Deutschland und lebt in Hamburg.
"Es ist auch nicht schlimm, wenn ich nicht mehr hier bin", ist sich der 42-Jährige sicher. "Da passiert gar nichts."
Kurzstrecke mit Pierre M. Krause
"Der Mensch möchte letztendlich keine Veränderung"
Nur noch deutsche Restaurants in der Bundesrepublik? Aktenzeichen XY mit verbrecherischen Migranten? Das würden sich viele Bürger und Bürgerinnen wünschen, glaubt Abdollahi offenbar.
"Und ich kann das ein bisschen verstehen, wenn ich ehrlich bin. Man hat dir alles, was du kanntest weggenommen. Du läufst durch eine Straße, die du nicht wiedererkennst. Du möchtest das einfach nicht."
Der Mensch wolle letztendlich keine Veränderungen. Es sei schön, dass es welche wie Pierre und ihn selbst gebe, die es anders sehen und hofft, dass das irgendwann die Mehrheit sein wird.
"Aber wenn 20 Prozent aktuell die AfD wählen würden, und 40 Prozent die CDU, dann haben wir 60 Prozent der Leute, die nicht links sind und mit Friedrich Merz auch nicht der Mitte der CDU zugewandt sind."
"Wenn ich höre, was der Vorsitzende der CDU Friedrich Merz für einen Scheiß von sich gibt"
Die Dreharbeiten haben im Sommer stattgefunden. Inzwischen hat sich Michels Sicht auf Friedrich Merz offensichtlich verschärft.
Hintergrund ist dessen Aussage, dass Migranten und Migrantinnen sich die Zähne neu machen lassen und dadurch deutschen Patienten die Termine wegnehmen würden.
Kein Wunder, dass das dem Hamburger zu weit ging. Auf Instagram machte er seiner Wut am Donnerstag Luft. "Wenn ich höre, was der Vorsitzende der CDU für einen Scheiß von sich gibt, bekomme ich so das Kotzen."
Zahnarzttermine für Migranten, Flüchtlinge oder Menschen mit nicht-deutschen Namen? "Die legen einfach auf", weiß Michel wohl aus eigener Erfahrung.
"Friedrich pass mal auf! Wenn du Leute in dieses Land lässt und denen Rechte gibst, dann musst du auch damit leben, dass sie von ihrem Recht Gebrauch machen. Außerdem zahlen wir alle in die Kassen ein."
Und er prophezeit: "Diese CDU, das ist eine Scheiß-Partei, die dermaßen unwählbar ist, weil ihr Vorsitzender ganz genau nach Kalkül handelt, um am Ende am rechten Rand zu fischen. Am Ende werden diese Leute mit der AfD auch im Bund kollaborieren."
Titelfoto: Daniel Reinhardt/dpa