Weggefährte Jean Todt nach Besuch bei Schumacher stinksauer: "Sie wissen gar nichts"
Köln - Jean Todt (77) weiß, wie es um die Gesundheit von Michael Schumacher (54) bestellt ist. Die vielen Spekulationen rund um den Formel-1-Rekordchampion machen den 77-Jährigen allerdings mächtig wütend. Im Interview platzte ihm nun der Kragen!
"Diejenigen, die behaupten, sie wissen etwas, wissen gar nichts", polterte der ehemalige Ferrari-Teamchef in einem Interview mit der italienischen Zeitung "Corriere della Sera". Todt gilt seit vielen Jahren als enger Freund und Vertrauter von Schumacher. Auf der Rennstrecke feierte das kongeniale Duo große Erfolge mit der Scuderia.
Der ehemalige Präsident des Welt-Automobilverbands FIA (2009 bis 2021) gehört zu den wenigen auserwählten Menschen, die den siebenfachen Weltmeister nach seinem schweren Ski-Unglück vor über zehn Jahren regelmäßig besuchen dürfen. Einmal im Monat soll die Rennsport-Ikone bei den Schumachers zu Gast sein.
Todt steht voll hinter der Entscheidung der Familie, den Zustand seines einstigen Schützlings geheim zu halten. "Lassen wir es ruhig angehen und respektieren wir den Wunsch von Corinna und den Kindern", sagte Todt dem Blatt.
Vielsagend fügte er hinzu: "Wir wissen, dass der Unfall Konsequenzen hatte." Aus diesem Grund fordert der 77-Jährige auch weiterhin: "Wir sollten ihn in Ruhe lassen."
Jean Todt über Schumacher: "Auf viele wirkte Michael arrogant und unausstehlich!"
In der Dokumentation "La Methode" blickte Todt auf das tragische Unglück in den Alpen und die Folgejahre zurück. "Michael ist immer noch präsent in meinem Leben und wird das immer bleiben, gleich in welcher Situation", betonte der Franzose.
Auf den 91-fachen Grand-Prix-Sieger lässt der Sohn polnischer Einwanderer ohnehin nichts Schlechtes kommen. "Auf viele wirkte Michael arrogant und unausstehlich, aber diese Einstellung hat ihm dabei geholfen, seine Schüchternheit zu verdecken", erklärte Todt.
Er habe Michael als sehr bescheidenen Menschen kennengelernt, der immer zuerst sich und nie das Team infrage gestellt habe. Als Beispiel führte der 77-Jährige den Unfall in Silverstone an.
Damals hatten an Michaels Ferrari die Bremsen versagt, woraufhin der heute 54-Jährige ungebremst in einen Reifenstapel krachte und sich ein Bein brach. Es habe im Anschluss keinerlei Schuldzuweisungen seitens des gebürtigen Kerpeners gegeben.
Am 29. Dezember 2013 erlitt Schumacher bei einem Ski-Unfall in Méribel ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Dabei war die Motorsportlegende eigentlich ein Könner auf den Latten. Seither kämpft er sich ins Leben zurück.
Titelfoto: Felix Heyder/epa/dpa