Kerpen - Vor 30 Jahren konnte Michael Schumacher (55) seinen ersten von sieben Formel-1-Weltmeistertiteln feiern. Mit einem Punkt Vorsprung setzte sich der Kerpener gegen Damon Hill (64) durch. Dieser hat nun über "Schumi" ausgepackt.
"Michael und ich haben uns eigentlich gut verstanden, aber auf der Strecke haben wir uns gehasst", so der Engländer im Gespräch gegenüber BILD.
Anders sei es allerdings nicht möglich, Formel-1-Weltmeister zu werden. Dort sei kein Platz für Nettigkeiten. "Man muss jede Schwäche des Gegners ausnutzen und ihn damit zermürben", führt der Weltmeister von 1996 aus.
Der heute 55-Jährige sei ein Meister der psychologischen Spielchen gewesen und habe Hill das Gefühl gegeben, "dass ich nutzlos und untalentiert bin. Und das hat er auch der Presse erzählt. Weil er damals viele Rennen gewonnen hat, gab es keinen Grund, ihm das nicht zu glauben."
Dennoch hat er warme Worte für seinen einstigen Rivalen übrig: "Michael war ein sehr kompetitiver, aber ein sehr herzlicher Mensch."
Ralf Schumacher kritisiert Damon Hill für dessen Attacke
Trotz der netten Aussagen ätzt Michaels Bruder Ralf (49) gegen den 64-jährigen Engländer. Der Grund: der harte Zweikampf der früheren Rivalen in der Saison 1994.
Damals versuchte Hill an Schumi vorbeizuziehen und verursachte eine Kollision mit dem siebenmaligen Weltmeister. Der damalige Benetton-Pilot musste seinen Boliden daraufhin abstellen und alles sah danach aus, als würde Hill sich den Titel schnappen.
Doch auch dieser musste anschließend aufgeben, da sein Auto einen Aufhängungsschaden erlitten hatte. Danach kritisierte der Engländer den 91-fachen Grand-Prix-Sieger.
"Heute würde man sagen, er hätte einfach ein, zwei Kurven warten müssen. Er war ein bisschen ungestüm", kritisiert Ralf den früheren Williams-Piloten gegenüber Sky.
"Nach heutiger Regel wäre Damon Hill schuld, weil er einfach viel zu spät da reingefahren ist, hat's gemerkt und hat dann zurückgezogen. Causing a collision, würde man heute sagen", erklärt der 49-Jährige bei Motorsport-Total.com abschließend.