Schumi-Prozess: Was hat eine angebliche Vergewaltigung damit zu tun?
Wuppertal - Im Dezember des vergangenen Jahres ist der Prozess gegen die Erpresser der Familie Schumacher gestartet. Jetzt kommen immer mehr Vorwürfe ans Licht!
Denn als die langjährige Schumacher-Managerin Sabine Kehm (60) in den Zeugenstand gerufen wurde, wollte der Verteidiger des Angeklagten Markus F. (53) plötzlich von ihr wissen, ob ihr etwas über eine Vergewaltigung auf dem Gelände der Familie bekannt sei. Die Schumi-Vertraute schüttelte nur den Kopf.
Doch was genau ist damit gemeint? Angeblich soll die Krankenschwester Najia B. (38), die ebenfalls im Verdacht steht, an der Erpressung beteiligt zu sein, im November 2019 auf dem Gelände in der Schweiz Opfer eines übergriffigen Verhaltens geworden sein.
Demnach stehe ein Bekannter von Mick Schumacher (25) unter Verdacht, die 38-Jährige vergewaltigt zu haben. Es soll angeblich auch ein Ermittlungsverfahren in der Alpenrepublik eingeleitet worden sein.
"Wir wissen, dass es dieses Verfahren geben soll, sind daran aber nicht beteiligt, nicht mal als Zeugen. Aus der Familie ist bislang keiner vernommen worden", erklärt Thilo Damm, der die Familie von Michael Schumacher (56) als Nebenkläger vertritt, gegenüber BILD.
Krankenschwester kann aktuell nicht aussagen
Für die Verteidigung des Angeklagten schließe sich daher daraus, dass die Krankenschwester ein Motiv gehabt hätte, Bilder und Videos an sich zu bringen.
Die 38-Jährige arbeitete bis 2020 auf dem Anwesen der Schumachers und kümmerte sich um die Motorsport-Legende nach dessen schwerem Ski-Unfall im Jahr 2013.
Aktuell gibt es jedoch ein Problem: Denn die ehemalige Angestellte der Familie kann derzeit nicht angehört werden. Zuletzt ließ sie sich ein ärztliches Attest geben, dass sie nicht aussagen kann. Der Grund: Sozialphobie!
Am gestrigen Prozesstag waren weitere Details bekannt geworden. So gibt es Telefonmitschnitte, die neue Einzelheiten zu dem Fall liefern konnten.
Titelfoto: Marcus Brandt/dpa