Ex-Technikchef packt aus: Diese Seite von Michael Schumacher kennt kaum einer!
Köln - Sein Formel-1-Comeback bei Mercedes im Jahr 2010 hatte sich Michael Schumacher (54) aus sportlicher Sicht sicher anders vorgestellt. Dennoch hinterließ der Kerpener damals einen bleibenden Eindruck - vor allem abseits der Rennstrecke!
In seinen drei Jahren bei den Silberpfeilen konnte Schumi bei Weitem nicht mehr an seine glorreichen Ferrari-Zeiten anknüpfen. Die erhofften Siege blieben aus, zudem fuhr der Rekordchampion stets seinem Teamkollegen Nico Rosberg (37) hinterher.
Dennoch sind sich seine ehemaligen Team- und Weggefährten einig, dass der 54-Jährige damals den Grundstein legte, damit der deutsch-britische Rennstall ab 2014 einen WM-Titel nach dem anderen einfahren konnte.
James Vowles (43) war von 2009 bis 2023 Technikchef bei Mercedes. Im "Sky Sports F1"-Podcast erinnerte er sich nun an die Zeit mit Schumacher zurück und enthüllte dabei durchaus Überraschendes über den stets so unnahbar wirkenden Rennfahrer.
"Er war die Person, die dabei geholfen hat, das Team nach vorne zu bringen. Er hat das Team zusammengeschweißt", erklärte Vowles.
Und weiter: "Michael war dieses unglaubliche Individuum. Dazu hatte er seine Aura und seine Präsenz. Das war komplett anders als das, was man von außen gesehen hat."
Michael Schumacher hat sich stets "um die Menschen gekümmert"
Im Anschluss nannte der heutige Williams-Teamchef auch noch einige Beispiele, wie es Schumacher einst gelang, die Herzen der Mitarbeiter für sich zu gewinnen.
"Er kannte die Geburtstage von allen, er hat den Partnern der Mitarbeiter Blumen geschickt. Er hat sich auf großartige Art und Weise um die Menschen gekümmert", schwärmte der 43-Jährige über die Zusammenarbeit mit dem Superstar. Teamintern sei er immer als "einer von uns" aufgetreten, als einer, der sich nicht für etwas Besseres hielt.
Was die Leistung auf der Rennstrecke betrifft, musste aber auch Vowles einräumen, dass Schumacher bei den Silberpfeilen nicht mehr ganz auf dem Höhepunkt seiner Leistungsfähigkeit war.
"Er wusste, dass seine Performance nicht auf dem gleichen Level war", sagte der Brite über das teaminterne Duell zwischen Schumacher und Landsmann Rosberg. "Aber das hat er mit seiner schieren Hingebung und Arbeit wettgemacht."
Genau davon habe Nico eine Menge gelernt. Der Wiesbadener krönte sich 2016 schließlich selbst zum Weltmeister.
Am 29. Dezember 2013 erlitt Schumacher bei einem Ski-Unfall in Méribel ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Dabei war die Motorsportlegende eigentlich ein Könner auf den Latten. Seither kämpft er sich ins Leben zurück.
Titelfoto: Jens Büttner/DPA/dpa