Eklat vor laufender Kamera: Sohn von Schumacher-Erpresser streitet Vorwürfe ab

Wuppertal - Es war ein ereignisreicher erster Verhandlungstag im Promi-Prozess des Jahres: Vor dem Amtsgericht Wuppertal gab der Sohn einer der drei angeklagten mutmaßlichen Erpresser von Rennfahrer-Legende Michael Schumacher (55) überraschend ein Interview - dann kam es zum Eklat.

Am Amtsgericht Wuppertal hatte am Dienstag der Prozess um die mutmaßliche Erpressung von Formel-1-Star Michael Schumacher (55) begonnen.  © Oliver Berg/dpa

Während einer Verhandlungspause trat Noah L., Sohn des hauptangeklagten Türstehers Yilmaz T. (53), vor die Kameras und gab dem Nachrichtensender WELT seine Sicht der Dinge zum Besten.

"Wenn ich jemanden bedrohe, dann ist das ja was anderes als wenn ich zu jemanden gehe und frage 'Willst du das kaufen?' Das war doch also im Grunde nur ein Verkaufsgespräch, mehr nicht", so L. im Interview.

Seiner Meinung nach sei die Untersuchungshaft seines Vaters überzogen, meinte der Angehörige noch, bevor plötzlich der Anwalt seines Vaters ihn an der Jacke packte und rabiat von den Kameras wegzog. Das Statement war so also nicht geplant.

Jenny Elvers Jenny Elvers: "Keiner traut sich, mich anzusprechen"

Fakt ist: Die Staatsanwaltschaft ist sich sicher, dass es sehr wohl eine Erpressung war, da Yilmaz T. versucht haben soll, gestohlenes Bild- und Videomaterial privater Natur der Familie Schumacher zu verkaufen - für 15 Millionen Euro.

Anzeige

Michael-Schumacher-Prozess in vollem Gange: Zwei von drei Tatverdächtigen geständig

Ein Angeklagter (30, l.) soll neben einem 53-jährigen Ex-Sicherheitsmann der Schumachers Beihilfe zu dem Erpressungsversuch geleistet haben. Außerdem sitzt der Vater des 30-Jährigen auf der Anklagebank: Er gilt als Haupttäter des Komplotts und verfügte zwischenzeitlich über Tausende private Bild- und Videodateien der Familie.  © Oliver Berg/dpa
Formel-1-Rekordchampion Michael Schumacher (55) ist seit einem Ski-Unfall im Jahr 2013 komplett aus der Öffentlichkeit verschwunden. Die Familie schirmt den Rennfahrer konsequent ab und gibt keine Details zu seinem Gesundheitszustand preis. (Archivbild)  © Gero Breloer/dpa

Der Ex-Security-Mann stritt vor Gericht am Dienstag jedoch eine Beteiligung ab. Er ließ über seine Anwälte mitteilen, dass er lediglich verantwortlich für eine Festplatte war, die unter seiner Aufsicht später abhandengekommen war. Wohin, wisse er jedoch nicht.

Die anderen beiden Mitangeklagten, ein weiterer 53-Jähriger und sein Sohn, ein 30-jähriger aus Wülfrath bei Wuppertal, legten schon am ersten Verhandlungstag ein Geständnis ab.

Ihnen sei es ganz konkret bei dem Versuch darum gegangen, mit der Sache, so wörtlich, "ein bisschen Geld zu verdienen".

Promis & Stars Kinder schildern sexuelle Gewalt auf Wunschzettel: Influencer reagiert sofort!

Ein Urteil wird vermutlich erst im neuen Jahr fallen, da noch weitere Prozesstage angesetzt sind. Dabei sollen auch weitere Zeugen des spektakulären Erpressungs-Falls gehört werden.

Mehr zum Thema Michael Schumacher: