Wuppertal - Es war ein ereignisreicher erster Verhandlungstag im Promi-Prozess des Jahres: Vor dem Amtsgericht Wuppertal gab der Sohn einer der drei angeklagten mutmaßlichen Erpresser von Rennfahrer-Legende Michael Schumacher (55) überraschend ein Interview - dann kam es zum Eklat.
Während einer Verhandlungspause trat Noah L., Sohn des hauptangeklagten Türstehers Yilmaz T. (53), vor die Kameras und gab dem Nachrichtensender WELT seine Sicht der Dinge zum Besten.
"Wenn ich jemanden bedrohe, dann ist das ja was anderes als wenn ich zu jemanden gehe und frage 'Willst du das kaufen?' Das war doch also im Grunde nur ein Verkaufsgespräch, mehr nicht", so L. im Interview.
Seiner Meinung nach sei die Untersuchungshaft seines Vaters überzogen, meinte der Angehörige noch, bevor plötzlich der Anwalt seines Vaters ihn an der Jacke packte und rabiat von den Kameras wegzog. Das Statement war so also nicht geplant.
Fakt ist: Die Staatsanwaltschaft ist sich sicher, dass es sehr wohl eine Erpressung war, da Yilmaz T. versucht haben soll, gestohlenes Bild- und Videomaterial privater Natur der Familie Schumacher zu verkaufen - für 15 Millionen Euro.
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Der Ex-Security-Mann stritt vor Gericht am Dienstag jedoch eine Beteiligung ab. Er ließ über seine Anwälte mitteilen, dass er lediglich verantwortlich für eine Festplatte war, die unter seiner Aufsicht später abhandengekommen war. Wohin, wisse er jedoch nicht.
Die anderen beiden Mitangeklagten, ein weiterer 53-Jähriger und sein Sohn, ein 30-jähriger aus Wülfrath bei Wuppertal, legten schon am ersten Verhandlungstag ein Geständnis ab.
Ihnen sei es ganz konkret bei dem Versuch darum gegangen, mit der Sache, so wörtlich, "ein bisschen Geld zu verdienen".
Ein Urteil wird vermutlich erst im neuen Jahr fallen, da noch weitere Prozesstage angesetzt sind. Dabei sollen auch weitere Zeugen des spektakulären Erpressungs-Falls gehört werden.