Ehrenbürger-Posse um Schumi: Politik pfeift auf den Champ, jetzt spricht die Stadt

Kerpen - Die Posse geht weiter: Nach der öffentlichen Abrechnung von Bruder Ralf (49) hat die Stadt Kerpen nun reagiert und erklärt, warum Michael Schumacher (55) kein Ehrenbürger wird!

Michael Schumacher (55) wird vorerst kein Ehrenbürger seiner Heimatstadt Kerpen.  © Diego Azubel/EPA/dpa

Nachdem der Entschluss publik geworden war, hatte sich der 49-jährige die Politik vorgeknöpft. "Leistung ist scheinbar nicht mehr wichtig. Wenn man überlegt, was mein Bruder durch seinen Erfolg für Kerpen getan hat, fehlen mir bei sowas einfach nur die Worte!", polterte er auf Instagram.

Gegenüber "Bild" meldete sich jetzt Bürgermeister Dieter Spürck (58) zu Wort. "Kerpen verfügt über keine Ehrenordnung", erklärte der CDU-Politiker. Und weiter: "Die Entscheidung über deren Einführung mit entsprechender Ehrenbürgerschaft und dessen Kriterien obliegt dem Stadtrat."

Zu Beginn des Jahres habe es durchaus ein Bestreben gegeben, dem siebenfachen Formel-1-Weltmeister den Titel zu verleihen. Letztendlich war das Vorhaben jedoch nicht von Erfolg gekrönt.

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Wie das Rathaus weiter mitteilte, sei in einer Ratssitzung vom 19. März 2024 einstimmig beschlossen worden, die Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Michael Schumacher bis auf Weiteres zu vertagen.

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Lokalpolitiker zeigen sich nur mäßig motiviert, das Thema zu pushen

Lewis Hamilton (39, r.) hat ebenso wie Schumi sieben Titel in der Königsklasse gesammelt. Der Brite wurde in seiner Heimat 2021 zum Ritter geschlagen.  © Diego Azubel/EPA/dpa

Demnach sollten sich die Fraktionen und die fraktionslosen Stadtverordneten zunächst interfraktionell abstimmen, ob eine Ehrenbürgerschaft eingeführt werden soll. Ein neuer Antrag liegt der Stadtverwaltung bis heute nicht vor. Ein Trauerspiel.

Dass die Lokalpolitiker nur mäßig motiviert sind, das Thema voranzutreiben, beweist ein Statement von Andreas Lipp. Der SPD-Fraktionschef gab gegenüber dem "Kölner Stadt Anzeiger" an, dass es "derzeit keinen Sinn" ergebe und die Stadt "andere Baustellen" habe.

Auch von den Grünen wird Schumacher in der Luft hängen gelassen. Partei-Mitglied Peter Abels beschrieb die Situation so: "Wo fängt man bei Ehrenbürgerschaften an, wo hört man auf?" Bei einem F1-Rekordchampion offenbar nicht.

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Zum Vergleich: Lewis Hamilton hat ebenso viele Titel wie der Deutsche. Nur wurde der 39-jährige Brite in seinem Heimatland bereits 2021 zum Ritter geschlagen und heißt seitdem offiziell Sir Lewis Hamilton. Es geht also!

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