Medizinischer Notfall verzögert Alice Coopers Konzert, wenig später wird er geköpft
Hamburg - Mord, Peitschenhiebe und eine riesige Schlange: Alice Cooper (76) rockte am Mittwoch im Rahmen seiner "Too Close For Comfort"-Tour den Hamburger Stadtpark.
Das Stadtpark Open Air ist für den 76-Jährigen nicht unbekannt. Schon im vergangenen Jahr stand er mit den "Hollywood Vampires" auf der Festival-Bühne. Damals noch bei perfektem Rocker-Wetter, dieses Mal bei eher typisch nordischem Schmuddelwetter.
Wegen eines medizinischen Notfalls hinter der Bühne verzögerte sich die Show erstmal um rund eine halbe Stunde. Nichts Lebensbedrohliches, so der Überbringer der schlechten Nachricht.
Die Fans zeigten sich entspannt und nutzen die Zeit, um sich am Bierstand in alter Rockermanier noch einen kleinen Nachschub zu besorgen. Wer genau betroffen war, wurde nicht kommuniziert. Alice Cooper war glücklicherweise augenscheinlich fit.
Die Show? Ein brutaler Fiebertraum!
Passiert das da wirklich alles auf der Bühne? Der 76-Jährige durchbohrte einen Paparazzo, schmiss eine lebensgroße Frauen-Puppe eine Treppe hinunter, wirbelte sie herum und tat ihr zu "Cold Ethyl" gehörig Gewalt an.
Eine enorme, lebendige Schlange legte sich der Sänger über die Schultern und sang dazu "Snakebite". Ein Britney-Spears-Moment, den er ausgiebig genoss. Zu "Feed my Frankenstein" trat völlig unerwartet ein riesiger Frankenstein in Cooper-Optik auf die Bühne.
Damit aber noch nicht genug!
Alice Cooper wird in Hamburg auf der Bühne geköpft
Eine rothaarige, knapp bekleidete Dame trat während der Show mit einer langen Peitsche auf die Bühne. Diese ergatterte Alice Cooper dann allerdings rasch für sich selbst und schlug nach der dann auf dem Boden liegenden, traf jedoch - hoffentlich - nicht.
Wie sich herausstellte, war das Opfer niemand geringeres als Calico Cooper (43), seine älteste Tochter, in der Rolle der Sister Mary Sunshine.
Coopers Ehefrau Sheryl Cooper (68) hatte am Mittwochabend eine entscheidende Aufgabe.
Sie wies im barocken Outfit gekleidet ihren Mann zur Guillotine, wo der prompt seinen Kopf ließ, den Sheryl anschließend den Fans präsentierte. Diese und noch viele weitere Momente sorgten dafür, dass man die gelungene Show nicht unbedingt als kinderfreundlich bezeichnen kann.
Alice Cooper performte, posierte und rockte die Bühne, wie man es einem Mann in seinem Alter eigentlich nicht mehr zutrauen würde. Nur kleine Verschnaufpausen gönnte sich der 76-Jährige, in denen seine Band solo zeigen konnte, was sie dafür qualifiziert, mit ihm auf der Bühne zu stehen. Jede Menge!
Viel geredet wurde seitens des Sängers - bis auf die Vorstellung seiner grandiosen Band und den Akteurinnen auf der Bühne - zwar nicht, einen Wunsch hatte er für sein Publikum am Ende der Show - und nach seinem unvergesslichen Hit "School's Out" - aber dann doch noch: "Mögen alle Eure Albträume schrecklich sein! Gute Nacht!"
Als Nächstes geht es für Alice Cooper nach Northeim, Nürnberg, Dresden, Butzbach und Breisach.
Titelfoto: Fabian Lippke