AfD-Chef bei "Maybrit illner" unter Beschuss: "Armutszeugnis" und "Landesverrat"
Berlin - Welche Verbindungen hat die AfD zu China und Russland? Im Talk mit Maybrit Illner (59) gerät AfD-Chef Tino Chrupalla (49) unter heftigen Beschuss.
Vertritt die AfD deutsche Interessen oder biedert sie sich China und Russland an?
Am Montag hatte die Dresdner Polizei einen Mitarbeiter des AfD-Spitzenkandidaten für die Europawahl, Maximilian Krah (47), unter dem Vorwurf der Spionage für China festgenommen.
"Wir werden klare Konsequenzen ziehen, wenn sich diese Dinge gegen den Herrn Krah und Herrn Bystron bestätigen", sagte Chrupalla am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "maybrit illner".
Melanie Amann (46), die stellvertretende Chefredakteurin des "Spiegel", stellte Chrupalla daraufhin ein "Armutszeugnis" aus.
Ex-Kanzlerkandidat Armin Laschet (63, CDU) ergänzte: "Solche Zustände hat es in der Bundesrepublik Deutschland in diesem Ausmaß an Landesverrat noch nicht gegeben."
Chrupalla wies die Vorwürfe hingegen zurück: Bis klare Beweise vorliegen würden, gelte grundsätzlich die Unschuldsvermutung.
Laschet geht auf Chrupalla los: "Verkaufen Sie nicht das deutsche Volk für dumm"
Neben den Geschehnissen rund um Maximilian Krah steht die AfD auch wegen ihres Bundestagsabgeordneten Petr Bystron (51) in der Kritik. Er wurde mutmaßlich aus russischen Quellen dafür bezahlt, Propaganda für den Kreml zu verbreiten.
Amann warf der AfD weiterhin vor, lediglich unter dem Deckmantel des Friedens zu agieren. Wie es den Menschen in der Ukraine tatsächlich gehe, sei der Partei egal - sie sei letztendlich "von Nationalismus und Chauvinismus geprägt".
"Wenn Sie sich so sicher wären, wie Sie hier tun, müssten Sie sagen, ich schicke Krah in jede Talkshow, damit er seine Unschuld beweist. Verkaufen Sie bitte nicht uns und das deutsche Volk für dumm", sagte Laschet.
Krah nimmt nun nicht wie geplant an der AfD-Auftaktwahlveranstaltung mit den Parteichefs Alice Weidel (45) und Chrupalla am Samstag in Donaueschingen teil. Es soll auch keine Videos mit ihm geben.
Titelfoto: ZDF/Jule Roehr