Max Kruse denkt nicht ans Aufhören: Hier sieht der Profi-Kicker seine Zukunft
Berlin - Auf dem grünen Rasen ward Max Kruse (35) schon längere Zeit nicht mehr gesehen, dennoch denkt der Fußball-Profi noch lange nicht daran, seine Schuhe an den Nagel zu hängen und strebt ein Comeback in der Bundesliga an.
"Die Präferenz liegt auf Deutschland, ja. Und die Erste Liga wäre ein Highlight, dahin will ich zurück", kündigte Kruse in einem "Zeit"-Interview an.
Bei der Wahl des Vereins habe er nach eigener Aussage keine Präferenzen, vielmehr müsse es einfach passen und harmonieren. Für ein neues Engagement wäre er sogar bereit, finanzielle Abstriche zu machen.
"Ich habe in meiner Karriere schon den einen oder anderen Pfennig verdient, da ist es jetzt nicht mehr das oberste Ziel, zwei oder drei Millionen zu kassieren", erklärte der 35-Jährige. Früher sei es sein Traum gewesen, einfach Fußballer zu werden und den hätte er sich auch unentgeltlich erfüllt. "Und jetzt ist Geld auch wieder nebensächlich."
Doch warum hat ihn dann bislang kein Verein verpflichtet? Schließlich wurde sein Vertrag mit dem VfL Wolfsburg bereits im vergangenen November aufgelöst.
Ein Grund dafür dürfte in seinem Fitnesszustand liegen. Das Offensivgenie plagte sich lange Zeit mit den Nachwirkungen eines Muskelfaserrisses herum und ist seit mittlerweile mehr als fünf Monaten vereinslos. Zudem gab es bereits während seiner aktiven Zeit immer wieder Kritik wegen mangelnder Fitness.
Dennoch arbeitet er hart an seinem Comeback. "Ich habe jedenfalls noch das Feuer in mir, das für den Fußball brennt", versicherte er. Immer wieder ist Max in seinen Storys bei Instagram im Gym zu sehen.
Max Kruse versichert, "dass der Fokus bei mir zu Hundert Prozent auf Fußball liegt"
Außerdem absolviere er mit seinem Fitnesstrainer auf einem angrenzenden Sportplatz Läufe und fußballspezifische Übungen. "Ich will auf den Fitnessstand kommen, auf dem zur Saisonvorbereitung jeder Fußballprofi ist."
Stichwort Instagram und Co.: Kruses breitgefächerte Aktivitäten in den sozialen Medien seien ein weiterer Grund, der Interessenten von einer Verpflichtung abgehalten habe. Auch in dieser Hinsicht sei der Profi-Kicker "bereit, Abstriche zu machen".
Er wolle einfach nur klarstellen, "dass der Fokus bei mir zu Hundert Prozent auf Fußball liegt. Ich versuche jetzt, den Rest kleiner zu halten", versicherte der Wahl-Berliner.
Dennoch stellt sich natürlich die Frage, wieso er bei seinen vielen anderen Interessen wie Pokern, Rennsport oder Gaming in fortgeschrittenem Fußballeralter nicht einfach die Schuhe an den Nagel hängt?
"Es gibt Dinge, die man vermisst. Eine Mannschaft, mit der man dauernd zusammen ist. Und ich vermisse die Fans", gab der Angreifer preis.
Max Kruse geht nicht davon aus, dass seine aktive Karriere im Sommer vorbei sein könnte
Und auch wenn er mit seiner Karriere "ganz zufrieden" sei, "das Ende muss noch anders geschrieben werden". Max hat nämlich schon mehrfach betont, dass er sein Karriereende selbst bestimmen wolle.
Nach seinem Rauswurf bei den Wölfen erklärte sein damaliger Coach Niko Kovac (51) nämlich in den Medien Kruses Karriere in der Bundesliga für beendet, was dem Ballkünstler so rein gar nicht passte.
Allerdings will Max Kruse im anstehenden Sommer den letzten Anlauf nehmen. "Sechs, sieben Monate alleine trainieren reicht. Wenn dann nichts kommt, muss ich mich vielleicht damit beschäftigen, dass die aktive Karriere vorbei sein könnte. Aber davon gehe ich überhaupt nicht aus", ließ er zuversichtlich wissen.
Vielleicht kommt es am Ende ja doch noch zum lang ersehnten Comeback in Grün-Weiß, das sich viele Fans von Werder Bremen schon seit geraumer Zeit wünschen. Union Berlin hat eine Rückkehr bereits ausgeschlossen und auch Werder nahm zunächst Abstand von einem erneuten Engagement an der Weser.
Im Sommer werden die Karten allerdings neu gemischt und vielleicht heißt es dann ja doch: "Dreimal ist Bremer Recht."
Titelfoto: Swen Pförtner/dpa