Martin Walser ist tot: Bedeutender Schriftsteller wurde 96 Jahre alt
Deutschland - Martin Walser ist tot. Der Schriftsteller starb im Alter von 96 Jahren.
Über den Tod des bekannten Autors deutscher Nachkriegsliteratur berichtet am Freitag die FAZ.
In den Romanen und Erzählungen des 1927 in Wasserburg nahe dem Bodensee geborenen Schriftstellers wurde das Scheitern am Leben zum Thema. Oft kämpften Protagonisten mit inneren Konflikten.
2002 erschien einer seiner bekanntesten Romane, wenn nicht sogar der umstrittenste. Bei "Tod eines Kritikers" wurde Walser vorgeworfen, mit Marcel-Reich-Ranicki (†93) abrechnen zu wollen. Der Schriftsteller musste sich Zeit seines Lebens mehrfach auch mit Antisemitismus-Vorwürfen rumschlagen.
Martin Walser war der leibliche Vater von Verleger Jakob Augstein (56), was sich aber erst nach einigen Jahren herausstellte. Der Verstorbene erhielt eine Reihe von populären Auszeichnungen der Literaturwelt, darunter den Gerhart-Hauptmann-Preis (1962) oder den Georg-Büchner-Preis (1981).
Zudem bekam der Literat mehrfach die Ehrendoktorwürde verliehen, unter anderem von der Technischen Universität Dresden (1994) und der Katholischen Universität Brüssel (1998).
Den Großteil seines Vorlasses hatte Walser bereits 2022 dem Deutschen Literaturarchiv in Marbach am Neckar überlassen. Dabei soll es sich um Essays, Manuskripte und Übersetzungen handeln.
Titelfoto: Christoph Schmidt/dpa