Steinbrück haut bei "Markus Lanz" auf den Putz: "Völlig bescheuert"
Hamburg - Ex-Finanzminister Peer Steinbrück (78) war am Mittwochabend zu Gast bei Markus Lanz (56). Als er auf Trumps Zollpolitik angesprochen wurde, platzte ihm der Kragen.

Bei seiner Analyse der US-Politik unter Donald Trump (78) scheute Steinbrück keine drastischen Worte.
"Der Mann denkt nicht. Er haut einem zunächst mal eins, auf Deutsch gesagt, in die Fresse - in der Annahme, dass man dann schon zähneknirschend bereit ist, ihm etwas zu geben und zu konzedieren", so der frühere Finanzminister.
Zu den Strafzöllen sagte er: "Völlig bescheuert, aber er weiß genau, dass er für diese Zollpolitik in weiten Teilen der Beschäftigten im amerikanischen Industriebereich Zustimmung hat. Dort wird das empfunden als Schutz der Arbeitsplätze. Als America First."
Doch auch Tech-Milliardär Elon Musk (53) bekam sein Fett weg: "Musk will den Staat nicht effizienter machen, für Musk geht es darum, den Staat abzuschaffen. Den Staat und auch den Parlamentarismus zu ersetzen durch eine Algorithmen-gesteuerte Gesellschaft, auf die er mit seinen Plattformen Einfluss nehmen kann."
Anschließend warf er dem Unternehmer vor, die alte amerikanische Demokratie aushebeln und eine "Technodiktatur" errichten zu wollen.

Peer Steinbrück vergleicht Donald Trump mit Wladimir Putin und Xi Jinping
Später setzte Steinbrück den US-Präsidenten sogar mit Wladimir Putin (72) und Xi Jinping (71) gleich. Sein Resümee: "Trump ist dabei, die westliche Welt als Machtfaktor massiv zu beschädigen und dieses normative Projekt des Westens vollständig zu diskreditieren."
Steinbrücks eindringliche Warnung: "Wir erleben im Moment eine fundamentale Veränderung der globalen Verhältnisse, weil wir plötzlich ausgesetzt sind, sowohl einer russischen Bedrohung als auch einem wirtschaftlich sehr starken China, das Kernbereiche unserer Industrie angreift."
Die komplette Folge "Markus Lanz" kann in der ZDF-Mediathek angesehen werden.
Titelfoto: ZDF/Cornelia Lehmann