Anton Hofreiter empört bei "Markus Lanz": "Sie folgen der Kreml-Strategie"
Hamburg/Berlin/München - Immer wieder kochen die Emotionen im politischen Wettstreit hoch. Nicht selten kommt es auf Bundes- und Landesebene zwischen den Parteien zu verbalen Wortgefechten. Zuletzt sorgte die CSU mit ihren Sprüchen über die Grünen für Aufsehen. Auch Markus Lanz (55) sprach in seiner Sendung vom Donnerstagabend über die Art der genutzten Rhetorik.
Als Gäste begrüßte er dafür den Grünen-Bundestagsabgeordneten Anton Hofreiter (54) sowie den CSU-Generalsekretär Martin Huber (46).
Zunächst wollte Lanz wissen, ob die Union bei der Bundestagswahl 2025 im Ernstfall auch mit den Grünen zusammengehen würde, wenn sonst keine Regierungsoption möglich wäre.
Darauf Huber: "Das ist ausgeschlossen. Die inhaltlichen Unterschiede sind so riesengroß, dass es überhaupt nicht denkbar ist, gemeinsam zu reagieren. Deshalb sagen wir klar, dass es mit uns kein Schwarz-Grün gibt."
Dem entgegnete Journalistin Melanie Amann (46): "Seit 2008 ist Schwarz-Grün politische Realität, muss man sagen. [...] Dieser populistische Beelzebub, dass es mit den Grünen in den Abgrund geht, das funktioniert in Gillamoos, aber das ist einfach nicht die politische Realität."
Anton Hofreiter vergleicht CSU-Rhetorik mit "Kreml-Strategie"
Im Verlauf der Sendung kam Markus Lanz auch auf die CSU-Rhetorik zu sprechen. Erst kürzlich hatte Landesgruppen-Chef Alexander Dobrindt (54) die Grünen bei einer Klausurtagung als "Brandbeschleuniger für die Polarisierung in der Gesellschaft" bezeichnet.
Im ZDF legte sein Parteikollege Huber noch einmal nach. Er warf Hofreiter im negativen Sinne vor, ein "ehemaliger Ostermarschierer" zu sein.
Der Grünen-Politiker reagierte empört: "Was Sie hier gerade aufführen, das können Sie nachlesen in Papieren, die aus dem Kreml stammen. Da heißt es, die Hauptstrategie zum Umgang mit den Grünen ist, sie verächtlich zu machen und zu diffamieren", sagte Hofreiter.
Gleichermaßen gehe auch die CSU vor: "Und damit folgen Sie eins zu eins der Kreml-Strategie. Das ist in diesen gefährlichen Zeiten ein Problem", beklagt Hofreiter.
Die ganze Folge mit allen Aussagen kann in der ZDF-Mediathek auf Abruf angesehen werden.
Titelfoto: ZDF/Cornelia Lehmann