"Markus Lanz": Luisa Neubauer kritisiert CDU-Wortwahl in der Klima-Debatte
Hamburg - Dem Streit um die Klimapolitik versuchte Markus Lanz (54) am Donnerstagabend in seiner Talkshow "Markus Lanz" im ZDF auf den Zahn zu fühlen.
Bei den Klimaklebern war sich Thorsten Frei (49), Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, ganz sicher: "Das sind Straftäter, die eine ganze Reihe von Straftaten verüben." Es gehe um Sachbeschädigung, Nötigung und gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr. Im Rechtsstaat müsse das entsprechende Konsequenzen haben.
Der Anfangsverdacht, dass die "Letzte Generation" eine kriminelle Vereinigung sei, liege laut Frei auf der Hand. Am Ende müsse das aber ein Gericht überprüfen. Lanz bohrte: "Es gibt Leute in Ihrer Partei, die gehen da deutlich weiter nach vorne, die nehmen da kein Blatt mehr vor den Mund." Der Moderator wollte auf Vergleiche wie "Klima-RAF" hinaus, der von Alexander Dobrindt (52, CSU) stammte.
Damit scheinen andere Unions-Politiker nicht einverstanden zu sein, wie der 54-Jährige berichtete. Man müsse verbal abrüsten, heiße es hinter vorgehaltener Hand.
Luisa Neubauer berichtet von Folgen der aufgeheizten Stimmung
"Ich habe grundsätzlich nichts gegen zugespitzte Äußerungen", antwortete Frei darauf. Aber: "Nicht jeden Begriff muss ich selber verwenden." Dagegen würde der Politiker das Wort "Energie-Stasi" nicht sagen.
Wohin das allerdings führen kann, machte "Friday-for-Future"-Gesicht Luisa Neubauer (27) deutlich, nachdem sie ein weiteres Beispiel der sprachlichen Verrohung genannt hatte. Thomas Diener (59), CDU-Landtagsabgeordneter in Mecklenburg-Vorpommern, hatte Experten des Greifswalder Moorzentrums als "Moor-Taliban" bezeichent.
"Das sorgt dafür, dass die Stimmung aufgeheizt wird, dass ich mit Personenschutz Vorträge halten muss", sagte Neubauer. Statt die Gesellschaft zusammenzuhalten, werde sie mit Sprache gegeneinander aufgebracht. "Ich finde es völlig okay zu sagen: 'Ich finde die Aktion von der 'Letzten Generation' nicht gut.' Ich würde auch nicht mit Tomatensuppe ins Museum gehen".
Die Ablehnung sei aber "kein Freifahrtschein, mit Taliban-, RAF- und sonst was für Vergleichen als gewählte Politiker durch die Lande zu ziehen".
Die ganze Sendung "Markus Lanz" vom 1. Juni 2023 gibt es in der ZDFmediathek zu sehen.
Titelfoto: Montage: Markus Hertrich/ZDF/dpa, Fabian Sommer/dpa