Bei dieser Aussage von AfD-Politiker Urban verliert Markus Lanz endgültig die Fassung
Hamburg - In einem Punkt waren sich AfD und BSW in der Sendung von Markus Lanz am Dienstag einig: Die Waffenlieferungen an die Ukraine müssen beendet werden. Das war jedoch erst der Beginn einer hitzigen Diskussion, die durch die fragwürdigen Ansichten des sächsischen AfD-Vorsitzenden noch angefeuert wurde.
Mit dabei waren die BSW-Co-Vorsitzende Amira Mohamed Ali (44), AfD-Politiker Jörg Urban (60), Journalist Martin Machowecz (37) und Militärhistoriker Sönke Neitzel (56).
Zunächst drehte sich alles um die sinkenden Umfragewerte des BSW.
Laut Urban würde es zwischen seiner Partei und dem BSW zwar viele Inhaltliche Parallelen geben, für ihre schlechten Quoten hat er trotzdem einen Grund parat: Die Wähler sind von den Wahlversprechen enttäuscht.
Ali widersprach der Beobachtung des AfD-Politikers. Auf die Frage, ob man sich eine Zusammenarbeit vorstellen könnte, gab es ein klares Nein.
Bei einer Sache sind sich dabei Parteien allerdings wirklich einig: Die Waffenlieferungen an die Ukraine müssen sofort aufhören, stattdessen braucht es diplomatische Lösungen.
"Wir sind der Auffassung, dass immer mehr Waffen diesen Krieg nicht beenden werden, sondern dass es Diplomatie braucht", erklärte Ali. Damit nahm die wohl kontroverseste Debatte des Abends ihren Lauf.
Jörg Urban überrascht mit fragwürdigen Ansichten
ZDF-Moderator Lanz wollte daraufhin Lösungen von der BSW-Co-Vorsitzenden hören. "Sie sagen, was nicht geht. Ich würde gerne wissen, was geht!", forderte er auf. Die BSW-Politikerin blieb bei ihrer Aussage, forderte sogar einen Waffenstillstand "ohne Bedingungen".
Für Urban ist klar, dass man die Gespräche mit Russland niemals hätte abbrechen dürfen. Außerdem stört ihn die Betrachtung der Ukraine und Russlands in "schwarzweiß".
Lanz kann die Aussagen des AfD-Politikers nicht verstehen, er zieht einen Vergleich zur journalistischen Freiheit. Während er in der Ukraine als freier Journalist überall drehen könne, müsste er in Russland mit Verfolgung rechnen.
"Das ist ein verzerrtes Bild!", behauptete Urban zu dieser Aussage. Als er schließlich gefragt wurde, ob Russland eine Diktatur sei, antworte er sofort mit Nein. Die Begründung: "Es finden ja Wahlen statt!"
Markus Lanz reagierte fassungslos
Spätestens ab diesem Zeitpunkt verlor Lanz dann endgültig die Fassung. "Im Ernst jetzt?", fragte er verdutzt. Auch Militärhistoriker Neitzel konnte nicht fassen, was er da hört. "Bei aller Liebe! Sie machen sich doch öffentlich lächerlich damit!", warf er dem AfD-Mann an den Kopf.
Die komplette Folge mit allen Aussagen und Themen kann in der ZDF-Mediathek auf Abruf angesehen werden.
Titelfoto: ZDF/Markus Hertrich