"Markus Lanz": Journalistin knallhart - "Finde es nicht skandalös, wenn Amerikaner sterben!"
Hamburg - Ein Auftritt mit Konfliktpotenzial: Journalistin Ulrike Herrmann (60) sprach am Dienstagabend bei "Markus Lanz" über die NATO-Einsätze der Amerikaner. Mit ihrer Meinung stieß sie dabei auf deutlichen Widerstand.
Zunächst erklärte Herrmann, die seit 24 Jahren für die "taz" arbeitet, ihre Sichtweise auf das Vorgehen der USA.
"Die Amerikaner haben entschieden, nach Afghanistan zu gehen, und da waren auch deutsche Soldaten und sind gestorben. Die Amerikaner haben entschieden, in den Irak zu gehen, und da ist Deutschland zum Glück nicht mitgegangen", sagte die 60-Jährige.
Direkt darauf folgte ihre knallharte Abrechnung: "Die NATO hat eigentlich immer nur Kriege geführt, die die Amerikaner beschlossen haben. Und dann finde ich es jetzt auch nicht skandalös, wenn da Amerikaner sterben. Das muss ich jetzt mal so deutlich sagen!"
Markus Lanz (54) kann diesen Standpunkt nicht nachvollziehen. Er erwiderte: "Nicht weiter skandalös, wenn Amerikaner sterben? Ich finde schon! Ich habe das Elend selber erlebt, mit Kriegsveteranen in Amerika. 20 bringen sich am Tag um. Die zahlen schon einen hohen Preis dafür!"
Hermanns Aussage stößt bei Gästen auf Kritik
Auch Talk-Gast und ZDF-Washington-Korrespondent Elmar Theveßen (56) widersprach Herrmanns Ansicht.
Er betonte, dass die Amerikaner und Briten die Ersten waren, die sich im Roten Meer um die Sicherung der Handelswege sowie Lieferketten gekümmert haben. Die Europäer hingegen hätten Monate gebraucht, um "die Kurve zu kriegen".
FDP-Politikerin Linda Teuteberg (42) erinnerte an den Zweiten Weltkrieg: "Dass wir 75 Jahre Grundgesetz feiern können, haben wir auch dem Einsatz von Amerikanern zu verdanken."
Angesichts der Kritik versuchte die Journalistin zu beschwichtigen: "Ich wollte dem Eindruck widersprechen, dass amerikanische Soldaten für die europäische Sicherheit sterben. Das ist bisher eigentlich nicht passiert", so Herrmann.
Die ganze Folge mit allen Aussagen kann in der ZDF-Mediathek angesehen werden.
Titelfoto: ZDF/Markus Hertrich