Experte für Innere Sicherheit fleht Robert Habeck an: "Lösen Sie das Problem!"

Hamburg - Die Migrationsdebatte und Deutschlands Wirtschaftskrise standen auf der Agenda der Dienstags-Ausgabe von "Markus Lanz". Hauptsächlich wurde im Talk-Format jedoch über das Thema Flüchtlingspolitik gesprochen. Zu Gast war unter anderem Wirtschaftsminister Robert Habeck (55, Grüne), der berichtete, dass Friedrich Merz (69, CDU) ihn eiskalt abblitzen ließ.

Immer wieder möchte Moderator Markus Lanz (55, l.) von Vize-Kanzler Robert Habeck (55, Grüne) wissen, ob sich seine Partei nicht hätte auf Friedrich Merz zubewegen sollen, was die Migrationsfrage betrifft.
Immer wieder möchte Moderator Markus Lanz (55, l.) von Vize-Kanzler Robert Habeck (55, Grüne) wissen, ob sich seine Partei nicht hätte auf Friedrich Merz zubewegen sollen, was die Migrationsfrage betrifft.  © ZDF/Cornelia Lehmann

Habeck räumte zunächst ein, dass die Kommunen überlastet seien und ein Sicherheitsproblem durchaus bestünde. "Die Regeldurchsetzung lässt zu wünschen übrig", so der 55-Jährige.

Immer wieder versuchte Moderator Markus Lanz beim Grünen-Politiker nachzuhaken, ob nicht ein Konsens auf die drei Punkte Begrenzung, subsidiärer Schutz und mehr Rechte für die Bundespolizei möglich gewesen wäre.

Die Merz-Haltung "Wenn ich meinen Willen nicht bekomme, stimme ich mit der AfD ab", empfand Robert Habeck jedoch als Drohung im Sinne einer politischen Erpressung.

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Dennoch wünsche sich Lanz, dass sich der Grünen-Minister auf die Union zubewegen solle, weil sich "der Großteil der Deutschen" doch in der demokratischen Mitte befände.

Daraufhin behauptete Habeck, dass er Friedrich Merz (69) am Dienstag - also einen Tag bevor die AfD dem CDU-Antrag eine Mehrheit verschaffte - versucht hätte, mit Merz in Kontakt zu treten, jedoch einen Korb erhalten hätte.

Wie wollte Robert Habeck mit Friedrich Merz in Kontakt treten?

Robert Habeck (55, Grüne, r.) behauptet, dass keine Gesprächsbereitschaft vonseiten Friedrich Merz' bestanden hätte.
Robert Habeck (55, Grüne, r.) behauptet, dass keine Gesprächsbereitschaft vonseiten Friedrich Merz' bestanden hätte.  © ZDF/Cornelia Lehmann

"Es gab den Versuch einer Kontaktaufnahme. Nicht nur einmal", machte Habeck deutlich. Doch auf welche Weise ging das Ganze vor sich?

Per Nachricht, Anruf, oder gab es doch nur das mehr als 600.000-mal angesehene YouTube-Video des Vizekanzlers mit dem Titel: "Tun Sie es nicht, Herr Merz"?

Darauf gab Habeck keine klare Antwort, wollte nur Markus Lanz nicht widersprechen, als der wissen möchte, ob es eine persönliche Kontaktaufnahme gab.

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"Mir wurde signalisiert, dass kein Gespräch erforderlich oder gewünscht ist", antwortete Habeck vielsagend.

Olaf Sundermeyer (52), der sich mit den Themen Rechtsextremismus und Innere Sicherheit befasst, befürchtet, dass das Thema Migration bei den Grünen nur deshalb so hoch im Kurs steht, weil die Bundestagswahl in wenigen Tagen stattfindet.
Olaf Sundermeyer (52), der sich mit den Themen Rechtsextremismus und Innere Sicherheit befasst, befürchtet, dass das Thema Migration bei den Grünen nur deshalb so hoch im Kurs steht, weil die Bundestagswahl in wenigen Tagen stattfindet.  © ZDF/Cornelia Lehmann

In der Sendung ist mit Olaf Sundermeyer (52) auch ein Experte für Innere Sicherheit anwesend, der glaubt, dass die Habeck-Vorstöße zum Thema Migrationsfrage viel mit dem Thema Wahlkampf zu tun hätten und dieses nur deshalb priorisiert werden würde.

"Lösen Sie das Problem, unabhängig vom Ausgang der Bundestagswahl", flehte er den Vize-Kanzler an.

Die gesamte Sendung vom 4. Februar könnt Ihr Euch in der ZDF-Mediathek anschauen.

Titelfoto: Bildmontage: ZDF7Cornelia Lehmann

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