FDP-Politiker redet sich bei Markus Lanz um Kopf und Kragen - "massive Überforderung"
Mainz - Wie steht es um die deutsche Energiepolitik? Diese Frage wird unter anderem anhand des angeschlagenen Energiekonzerns Meyer Burger in der ZDF-Sendung "Markus Lanz" vom gestrigen Donnerstag erläutert. Doch spannender verläuft der verbale Schlagabtausch, den sich der 54-jährige gleichnamige Moderator des Talkformats und Konstantin Kuhle (34), stellvertretender FDP-Fraktionsvorsitzender, liefern.
Locker flockig leitet der Moderator das Gespräch damit ein, dass er auf den Einbecker Bierorden verweist, mit dem Kuhle kürzlich ausgezeichnet worden sei.
"Reicht Bier, um sich die Ampel noch schönzutrinken, oder braucht man da Stärkeres?", möchte Lanz wissen. "Es hilft auf jeden Fall", entgegnet der Politiker.
Dass es sich um "schwierige Zeiten", sogar "bittere Zeiten" für die FDP handle, stellt Markus Lanz fest.
Doch Kuhle antwortet nüchtern: "Es geht eigentlich ums Land. Ich bin jetzt niemand, der morgen früh aufsteht und sich denkt, was ist mit der FDP los?"
"Herr Kuhle, bitte. Natürlich geht's auch um die FDP", kann Lanz kaum an sich halten.
"Echt? Ich glaube, die Menschen in Deutschland haben gerade andere Sorgen als die FDP", scheint Kuhle das Gespräch von den Problemen der eigenen Partei weglenken zu wollen.
Konstantin Kuhle: "Die Leute wissen gar nicht, wo ihnen der Kopf steht"
Später wird die Diskussion handfester. Es werden die Themen Wohngeld, Klimageld, Solargeld und Heizungsgesetz aufgeworfen.
Kuhle: "Das sind vier sauschwierige Themen, die für viele Leute massive Überforderung darstellen. Die Leute wissen gar nicht, wo ihnen der Kopf steht und ganz ehrlich, das weiß die Politik teilweise auch nicht."
"Was heißt das, wer ist in dem Fall die Politik?", grätscht Lanz dazwischen.
"Wir als Koalition, die Bundesregierung, die Beamten, die für uns arbeiten", erklärt der FDP-Fraktions-Vize.
"Sie wissen nicht weiter, es wächst Ihnen über den Kopf?", fragt Markus Lanz mit einer Mischung aus Interesse und Besorgnis nach.
"Nein, ich will damit nur sagen, dass mitunter die handwerkliche Ausgestaltung all dieser Themen unter die Räder kommt", ist die Entgegnung des FDP-Politikers dann wiederum sehr allgemein und wenig aussagekräftig gehalten.
Im weiteren Verlauf der Sendung vom 1. Februar räumt Konstantin Kuhle immerhin gewisse Kommunikations-Probleme der Ampel ein und vergleicht die Differenzen der aktuellen Koalition mit denen von Horst Seehofer (74, CSU) und Angela Merkel (69, CDU).
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