"Markus Lanz": Als es ums Kiffen geht, feuert Lauterbach zurück - "Sicheres Produkt"

Hamburg/Berlin - Am 1. April 2024 verabschiedete der Bundesrat das Cannabis-Gesetz und brachte damit eine Teillegalisierung der Droge auf den Weg. Mehr als ein Monat ist seitdem verstrichen. Markus Lanz (55) nahm dies zum Anlass, um in seiner Sendung vom Mittwochabend mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (61, SPD) und Journalistin Antje Höning (57) auf die umstrittene Freigabe zu blicken.

Am Mittwochabend diskutierten Markus Lanz (55, l.) und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (61, SPD) im ZDF über die Cannabis-Legalisierung.
Am Mittwochabend diskutierten Markus Lanz (55, l.) und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (61, SPD) im ZDF über die Cannabis-Legalisierung.  © ZDF/Markus Hertrich

Dafür kam Lanz zunächst auf eine Diskussionsrunde vom Dienstag in Berlin zu sprechen, an der Lauterbach gemeinsam mit Schülern teilnahm.

Sie übten Kritik am Vorgehen des SPD-Politikers und appellierten an dessen Verantwortung, auf die Gefahren hinzuweisen.

"Hat Sie die Haltung der Gymnasiasten überrascht?", fragte der ZDF-Moderator und schob hinterher: "Sie haben gedacht, Sie kommen da rein und alle feiern Sie, weil jetzt endlich Kiffen okay ist."

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Lauterbach widersprach: "Nein. Das ist nicht okay. Es bleibt bei Kindern und Jugendlichen illegal. (...) Tatsächlich konnte ich mit meinen Erkenntnissen weniger gut punkten, weil das Wissen dort schon da war."

Lauterbach zu Cannabis-Freigabe: "Wollen besonders sicheres Produkt"

Journalistin Antje Höning (57) sprach das aktuelle Problem des zumeist illegalen Erwerbs von Cannabis an. Lauterbach verwies auf eine "Übergangsphase".
Journalistin Antje Höning (57) sprach das aktuelle Problem des zumeist illegalen Erwerbs von Cannabis an. Lauterbach verwies auf eine "Übergangsphase".  © ZDF/Markus Hertrich

Lanz hakte nach und griff eine Frage des Schüler-Panels auf. "Wieso ist Cannabis für 18-Jährige zulässig, obwohl der Konsum nachgewiesen der Gehirn-Entwicklung schadet, bis man 25 ist?"

Lauterbach verteidigte die gesetzlichen Regelungen und erklärte, dass die 18- bis 25-Jährigen sowieso bereits kiffen würden. Man wolle denen ein "besonders sicheres Produkt" zur Verfügung stellen - und zwar "ohne toxische Beimengungen, hohe Konzentrationen, ohne den Schwarzmarkt und all die Drogen, die drumherum sind".

Dem entgegnete Journalistin Höning: "Das Cannabis, was gerade unterwegs ist, ist vor allem vom Schwarzmarkt. Man kann ja nirgends Cannabis kaufen. (...) Das Gesetz ist deshalb für Kiffer und Dealer ideal (...)."

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Genervt sagte Lauterbach: "Das war polemisch." Zugleich gab er zu: "Es ist richtig, dass in der Übergangsphase, wo die Clubs im Aufbau sind, sich sehr viele durch den Schwarzmarkt versorgen müssen."

Die ganze Folge mit allen Aussagen kann in der ZDF-Mediathek angesehen werden.

Titelfoto: ZDF/Markus Hertrich

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