Lauterbach verwirrt Lanz: "Was machen wir denn jetzt hier?"
Hamburg/Berlin - Die Bundesrepublik steuert auf eine Große Koalition zu. Am Wochenende haben Union und SPD ihre Sondierungsergebnisse vorgestellt. Sie waren am Dienstagabend auch Thema bei Markus Lanz (55), der sich insbesondere auf das geplante Sondervermögen für Bundeswehr und Infrastruktur fokussieren wollte. Dafür war unter anderem Verhandlungsteilnehmer und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (62, SPD) zu Gast.

Dieser ist vom ZDF-Moderator direkt gefragt worden, ob der CDU-Chef mit seiner Ankündigung, die Schuldenbremse nun doch reformieren zu wollen, nicht einen "Wortbruch" begangen hat.
Darauf erklärte der SPD-Politiker: "So wie es von Friedrich Merz vorgetragen wurde, ist es kein Wortbruch, weil sich die Lage verändert hat."
Lanz hakte nach: "Welche Lage hat sich genau verändert?"
Daran anknüpfend sprach Lauterbach die militärische Situation an: "Wir müssen im Verteidigungshaushalt massiv zusätzlich investieren. Hier geht es um Hunderte Milliarden Euro. [...]"
Der Bundestagsabgeordnete betonte zudem, dass ein größeres Investitionsvolumen für die Infrastruktur "keine Erfindung der Grünen", sondern ebenfalls eine Forderung der SPD im Wahlkampf gewesen sei.
Markus Lanz wegen Karl Lauterbach verwirrt: "Was machen wir denn jetzt hier?"

Im weiteren Verlauf der Sendung sorgte eine spezielle Aussage von Lauterbach bei Lanz für Kopfschütteln.
So erklärte der Sozialdemokrat: "Die Schuldenbremse wird nicht abgeschafft. Wir haben ein Sondervermögen, was die Schuldenbremse zulässt."
Sofort ging der Moderator dazwischen: "Herr Lauterbach, was machen wir denn jetzt hier?", fragte Lanz verwirrt. "Das ist doch jetzt hier wirklich Wortklauberei! Herzlich willkommen bei Schönreden-TV", witzelt der 55-Jährige.
Die ganze rund 75-minütige Folge mit allen Aussagen und Standpunkten kann in der ZDF-Mediathek auf Abruf angesehen werden.
Titelfoto: ZDF/Cornelia Lehmann