Kevin Kühnert sorgt für Zoff bei "Markus Lanz": "Das glauben Sie ja selber nicht!"
Hamburg/Berlin - Wenn sich der Zoff der Ampel direkt im Studio fortsetzt: Am gestrigen Mittwochabend sorgte die Uneinigkeit der Regierung in der Talkshow von Markus Lanz (54) erneut für Streit. Es kam zum verbalen Schlagabtausch zwischen dem ZDF-Moderator und SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert (34).
Zu Beginn wollte Lanz direkt wissen: "Wer belastet das Image ihrer Partei aktuell mehr - der Kanzler das der SPD oder umgekehrt?"
Mit ernstem Blick erwiderte Kühnert: "Weder noch. Der Kanzler und seine Partei ziehen an einem Strang. Das heißt, wir tragen die Probleme, die wir haben, gemeinsam. Und wenn wir Erfolge feiern, dann feiern wir sie auch gemeinsam."
Er betonte: "Ich werde jetzt nicht anfangen, Umfragewerte oder Ähnliches bei Olaf Scholz persönlich abzuladen!"
Lanz will konkreter werden. Er fragte nach, wie sich Kühnert die schlechten Zahlen für die SPD erkläre.
"Es hat nicht nur, aber ganz viel mit der Nachvollziehbarkeit von politischen Entscheidungen zu tun", so der 34-Jährige. Es sei nicht gut, wenn sich Entscheidungsträger einschließen und Betroffene erst über die Presse von den Ergebnissen erfahren.
Lanz zu Kühnert: "Das glauben Sie ja selber nicht!"
Das "Verkaufen" der Politik wollte Lanz anschließend vertiefen. Er kam auf Kühnerts Aussage zu sprechen, dass "der Kanzler und die SPD an einem Strang ziehen" würden.
"Das glauben Sie ja selber nicht! Sie wissen ja auch, dass das gar nicht stimmt. Warum sagen Sie's dann?", fragte der 54-Jährige verbittert.
Überrascht kontert der Politiker: "Warum soll das nicht der Fall sein? Sagen Sie mir das!"
Als Beispiele nannte Lanz die Kommunikations-Probleme, widersprüchliche Aussagen der Regierung während der Bauernproteste und die Unklarheiten beim Industriestrompreis.
"Es geht doch um die Art und Weise, wie man miteinander kommuniziert. Es geht doch um die große Verunsicherung, die tatsächlich diese Regierung (...) in diesem Land produziert", kritisiert Lanz deutlich.
Die ganze Folge mit allen Aussagen kann in der ZDF-Mediathek angesehen werden.
Titelfoto: ZDF/Markus Hertrich