"Impfpflicht"? AfD-Weidel blamiert sich bei Markus Lanz vor Millionenpublikum
Hamburg - Schon vor der aktuellen ZDF-Sendung sorgte die Talkshow von Markus Lanz (52) für Zündstoff!
Der Grund: AfD-Bundestagsfraktionsvorsitzende Alice Weidel (42) war am Dienstag zu Gast, sodass es zu einer Demonstration vor dem Studio kam. Etwa 20 Menschen protestierten gegen Rassismus.
Auch während der Sendung ging es dann hoch her. So behauptete Weidel unter anderem, es gebe in Deutschland eine "de facto Impfpflicht".
Eine Aussage, die Moderator Lanz gewaltig auf die Palme brachte: "Wenn es so wäre, hätten sie den Punkt. Aber es ist nicht so - schlicht und ergreifend. Es gibt keine Impfpflicht."
"Können wir uns darauf einigen?", so Lanz mit dem Schlichtungsversuch.
Die baden-württembergische AfD-Sprecherin entgegnete jedoch nur mit einem trotzigen "Nein, können wir nicht!",
Lanz: "Wo ist die 'de facto Impflicht', ich bitte Sie?! Das können wir hier nicht so stehen lassen..."
Wenig überraschend: AfD-Politikerin Alice Weidel gibt bei Lanz rechtes Gedankengut preis
In der Folge hielt der Moderator ein Plädoyer für die Demokratie und mahnte davor, Verschwörungstheoretikern in die Hände zu spielen.
Er sagte: "Das ist ein heikler Punkt! So entstehen Narrative, wenn man insinuiert (unterstellt, Anm. d. Red.), da gibt es den bösen Staat, der sozusagen eine Impfpflicht durch die Hintertür einführen will. Mit allem, was da an Verschwörungsnarrativen unterwegs ist, dann ist das schwierig. Wir haben eine Verantwortung, da kann man sowas nicht einfach erzählen, wenn es quatsch ist."
Weidel hat er damit aber nicht überzeugt. Die punktete dagegen weiter munter mit populistischen Aussagen bei ihrem rechten bis rechtsextremen Wählerklientel. So sehe sie nämlich in der "Wiederherstellung der Freiheitsrechte für Geimpfte" eine "implizite Impfpflicht".
Nicht die einzige Aussage, die den Fernsehzuschauer am Dienstagabend fassungslos zurücklassen dürfte. Des Weiteren behauptete die 42-Jährige, die AfD sei nicht der "politische Arm" der Querdenker-Bewegung. Der Einwurf der weiteren Talkshow-Gäste, Abgeordnete würden bei den Demonstrationen fleißig Reden halten, beeindruckte sie nicht.
Derweil hält sie die Querdenker für eine friedliche Gruppe. Vom Gegenteil ließ sich die Politikerin trotz eines eingespielten Videos, inklusive Gewaltszenen, nicht überzeugen.
Gute Quote für AfD-Diskussion
Die Show vom Dienstagabend erreichte 1,91 Millionen Zuschauer und somit einen Marktanteil von 19,7 Prozent. In der Zielgruppe liegt die Quote mit 0,4 Millionen Zuschauern bei 15,7 Prozent.
Titelfoto: Screenshot/ZDF Mediathek/Markus Lanz