Chrupalla gegen Gysi: Hitzige Diskussionen bei Markus Lanz!

Hamburg - Bei Markus Lanz (55) sah sich AfD-Parteichef Tino Chrupalla (49) einer Art "Tribunal" ausgesetzt. Sein größter Gegenspieler: Gregor Gysi (77).

Moderator Markus Lanz (55) musste am Mittwochabend eine oftmals lautstarke Debatte leiten. (Archivbild)  © ZDF/Markus Hertrich

In einer hitzigen Debatte am Mittwochabend wurde derart häufig durcheinandergequasselt, dass die Teilnehmer ihre Sätze oftmals gar nicht zu Ende bringen konnten.

Besonders das Thema "Migration" spaltete die Talkrunde in zwei Lager: auf der einen einsamen Seite der AfD-Bundesvorsitzende. Auf der anderen Seite die übrigen Gäste: Linken-Politiker Gysi, RTL-Politikchef Nikolaus Blome (61) und Journalistin Antje Hönning (58).

Angesichts der jüngsten Abstimmungen im Bundestag, bei der die Union auch Stimmen der AfD in Kauf genommen hatte, sprach Gysi von einer "schlimmen Woche". Der "Damm" nach rechtsaußen sei "gebrochen".

Markus Lanz Bei dieser Aussage von AfD-Politiker Urban verliert Markus Lanz endgültig die Fassung

Chrupalla hielt dagegen und erklärte, dass dies schließlich Demokratie sei und der anschließende Aufschrei vielmehr einen "Tiefpunkt für die Demokratie" darstelle. Er verwies darauf, dass man sich im Bundestag nach der Wahl schon mal auf weitere Situationen einstellen müsse, bei denen eine Mehrheit ohne die AfD nicht mehr möglich sei.

Während die Sendung bis dahin recht sachlich über die Bühne ging, wurde es anschließend immer fahriger.

Anzeige

Chrupalla rät Linken-Wählern, das BSW zu wählen

AfD-Chef Tino Chrupalla (49). (Archivbild)  © Fariha Farooqui/dpa

Gysi, der sich extra einen Notizzettel mitgebracht hatte, warf Chrupalla und der AfD beim Thema Migration "ungenaues Denken" vor. Deutschland sei auf jährlich 400.000 bis 600.000 Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen.

Die Grenzen zu schließen hält Gysi für den falschen Weg: "Wir können eine Grenze von 3000 Kilometern gar nicht sichern, dann kriegen wir lauter Illegale in viel größerem Umfang. Sie würden das verursachen", sagte er in Richtung Chrupalla.

"Die sind doch schon längst hier", konterte Chrupalla. Der AfD-Chef war offenbar derart von der linken Migrationspolitik genervt, dass er im TV eine Wahlempfehlung für das BSW aussprach. Die Wagenknecht-Partei habe beim Thema Zuwanderung schließlich einen größeren Weitblick: "Von daher kann ich jedem Linken-Wähler empfehlen, in dieser Richtung das BSW zu wählen."

Markus Lanz Markus Lanz hat genug: "Wie lange will man das dem Land noch zumuten?"

Gysi und Chrupalla gingen sich anschließend weiter an die Gurgel und behaupteten, sich mit dem Wahlprogramm des jeweils anderen beschäftigt zu haben, sei eine "Zumutung" gewesen. Gysi ging so weit zu sagen, dass Chrupalla das Programm der Linken nicht einmal verstanden habe.

Als Moderator Markus Lanz das Thema "Remigration" zur Sprache brachte, kochte die Stimmung ein weiteres Mal hoch.

Gysi: "Unerträglich, wie Sie sich hier benehmen!"

Linken-Politiker Gregor Gysi (77). (Archivbild)  © Sebastian Gollnow/dpa

Während Chrupalla zu erklären versuchte, was der Begriff "Remigration" eigentlich genau bedeuten soll, hagelte es Zwischenrufe der übrigen Diskussionsteilnehmer.

"Lassen Sie mich doch mal ausreden, Sie müssen mich hier nicht von allen Seiten tribunalmäßig angreifen", fuhr Chrupalla dazwischen. Laut Chrupalla sollen vor allem Personen "remigriert" werden, die es sich hier in einer "sozialen Hängematte" gemütlich gemacht hätten. Arbeitswillige Ausländer, die der Sprache mächtig sind, seien "herzlich willkommen".

Lanz zitierte anschließend eine Passage aus einem Buch von Björn Höcke (52), dessen Aussagen über Remigration mehr an einen Ausschnitt aus Hitlers "Mein Kampf" erinnerten. Als Gysi dazu das Wort ergriff, grätschte Chrupalla dazwischen.

"Herr Gysi, Sie können mit Ihrer Antifa mal aufräumen, bevor Sie mich mit Björn Höcke hier in irgendeiner Weise konfrontieren. Machen Sie erst mal in Ihrem Laden sauber, bevor Sie mit dem Finger auf uns zeigen. Das ist unerträglich!"

Gysi erwiderte: "Es ist unerträglich, wie Sie sich hier benehmen!"

Mehr zum Thema Markus Lanz: