Als Markus Lanz erfährt, was mit deutschen Hilfsgeldern im Libanon passiert, ist er sprachlos

Hamburg - Kommt deutsche Entwicklungshilfe dort an, wo sie benötigt wird? Bei "Markus Lanz" hegten gleich zwei Studiogäste ihre Zweifel daran.

Dirk Niebel (61, FDP) und Jacqueline Flory waren mehrfach im Nahen Osten. Dass deutsches Geld da ankommt, wo es gebraucht wird, bezweifeln sie.
Dirk Niebel (61, FDP) und Jacqueline Flory waren mehrfach im Nahen Osten. Dass deutsches Geld da ankommt, wo es gebraucht wird, bezweifeln sie.  © ZDF/Cornelia Lehmann

Im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit sollen weltweit Armut bekämpft und Unterschiede in den Lebensbedingungen abgebaut werden. Um das zu erreichen, unterstützt Deutschland andere Länder mit Geld und Know-how.

Exemplarisch ging es am Mittwochabend bei "Markus Lanz" um Hilfe für den Libanon - doch zwei Personen bezweifelten, dass die Ressourcen auch da eingesetzt werden, wofür sie gedacht sind.

Ausgerechnet der frühere Entwicklungsminister Dirk Niebel (61, FDP) zeigte sich angesichts der deutschen Hilfsgelder, mit denen syrische Kinder in Schulen unterrichtet werden sollen, skeptisch.

Fragwürdige Sendung: Alle reden über historischen Tag - nur Markus Lanz nicht
Markus Lanz Fragwürdige Sendung: Alle reden über historischen Tag - nur Markus Lanz nicht

"Ich war 2012 in allen Nachbarländern Syriens und im Libanon - dort hat es nie stattgefunden", sagte Niebel. "Es war ausdrückliche Geschäftspolitik der damaligen libanesischen Regierung, dass keine Integration stattfindet, damit man diese Menschen schnell wieder los wird."

Autorin Jacqueline Flory pflichtete ihm bei: Das deutsche Versprechen der "Beschulung von ungefähr 204.000 libanesischen und syrischen Kinder" habe "noch nie stattgefunden", da die Gegebenheiten im Libanon dies überhaupt nicht zuließen.

Markus Lanz (56) war von den Aussagen sichtlich baff und fragte fassungslos: "Wieso erzählen wir uns dann sowas gegenseitig und es stimmt offensichtlich nicht?"

Markus Lanz (56) war schockiert, als er die Aussagen seiner Gäste zur deutschen Entwicklungshilfe hörte.
Markus Lanz (56) war schockiert, als er die Aussagen seiner Gäste zur deutschen Entwicklungshilfe hörte.  © ZDF/Cornelia Lehmann

Deutsche Entwicklungshilfe spaltet die Gemüter bei "Markus Lanz"

Lediglich Politologe Stephan Klingebiel zweifelte an den Ausführungen von Flory und Niebel: "Das kann ich mir überhaupt nicht erklären, dass sowas in der Realität vorkommt."

Die deutsche Entwicklungshilfe sei von weitreichender Bedeutung und habe auch "eine geopolitische Dimension", sagte er.

Die komplette Folge "Markus Lanz" kann in der ZDF-Mediathek angesehen werden.

Titelfoto: ZDF/Cornelia Lehmann

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