Als Gast über Ausländer-Kriminalität spricht, muss Lanz eingreifen: "Massives Störgefühl!"

Hamburg/Köln - Die kürzlich veröffentlichte Kriminalstatistik für Deutschland war ein großes Warnsignal. Im vergangenen Jahr hat die Polizei so viele Straftaten registriert wie seit 2016 nicht mehr. Einen besonders starken Anstieg gab es mit 17,8 Prozent bei nicht deutschen Tatverdächtigen. Markus Lanz (55) nahm diese Entwicklung zum Anlass, um in seiner Sendung vom Mittwochabend über die Ausländer-Kriminalität zu sprechen.

Wissenschaftlerin Nicole Bögelein ordnete am Mittwochabend im ZDF die kürzlich erschiene Kriminalstatistik ein.
Wissenschaftlerin Nicole Bögelein ordnete am Mittwochabend im ZDF die kürzlich erschiene Kriminalstatistik ein.  © ZDF/Cornelia Lehmann

Als Gast war dafür Kriminologin Nicole Bögelein geladen, die an der Universität zu Köln lehrt. Sie schilderte zu Beginn ihre Sichtweise auf die Thematik: "Wir sind aktuell in einem gesellschaftlichen Diskurs, der doch in weiten Teilen sehr rechtsaußen stattfindet, in dem Migration ohnehin schon sehr problematisiert wird [...]."

In einem solchen Kontext werde genau die Zahl aus der Statistik herausgegriffen, die besagt, dass Nichtdeutsche häufiger in Erscheinung treten. So entstehe der Eindruck, dass Ausländer möglicherweise gefährlicher und krimineller sind.

"Das heißt, wenn ich [...] jemanden als ausländisch lese, dann ist die Wahrscheinlichkeit einer Anzeige doppelt so hoch wie bei jemandem, den man als deutsch liest", so Bögelein. Dies würden auch Studien beweisen.

Überraschende Änderung bei "Markus Lanz": Darauf müssen sich Zuschauer einstellen
Markus Lanz Überraschende Änderung bei "Markus Lanz": Darauf müssen sich Zuschauer einstellen

Lanz erwidert: "Nein. Ernsthaft? Ich teile Menschen nicht in die Frage ein, wie sie aussehen, woher sie kommen. Für mich ist die entscheidende Frage, ob der kriminell ist oder nicht. Punkt. Ende der Durchsage."

Lanz zu Bögelein: "Da gibt es ein massives Störgefühl in der Bevölkerung"

Markus Lanz (55) appellierte an die Eigenverantwortung jedes Einzelnen.
Markus Lanz (55) appellierte an die Eigenverantwortung jedes Einzelnen.  © ZDF/Cornelia Lehmann

Im weiteren Gesprächsverlauf wollte es der ZDF-Moderator genauer wissen. Er konfrontierte die Expertin mit der Frage: "Gibt es eine Verbindung zwischen Kriminalität und Migration?"

Darauf Bögelein: "Als Wissenschaftlerin gucke ich, was Studien dazu sagen. Da sehen wir, dass Menschen ohne deutschen Pass ein ganz anderes Leben führen als Menschen mit deutschem Pass."

So würden Straftaten auch mit sozialen Faktoren zusammenhängen: "Die sind sehr viel häufiger von Armut, [...] zum Teil von Gewalt in der Erziehung betroffen", erklärte die Kriminologin. Die Menschen würden sich zugleich nicht aufgenommen fühlen.

Anton Hofreiter empört bei "Markus Lanz": "Sie folgen der Kreml-Strategie"
Markus Lanz Anton Hofreiter empört bei "Markus Lanz": "Sie folgen der Kreml-Strategie"

An dieser Stelle musste Lanz eingreifen: "Es klingt immer so, als wäre das Land schuld daran, dass Andere sich danebenbenehmen. [...] Da gibt es ein massives Störgefühl mittlerweile in der Bevölkerung, dass Leute sagen: 'Bitte, das ist doch keine Einbahnstraße!'"

Die ganze Folge mit allen Aussagen kann in der ZDF-Mediathek angesehen werden.

Titelfoto: Montage: ZDF/Cornelia Lehmann (2)

Mehr zum Thema Markus Lanz: