Marita Böhme wird 80! Das geheime Leben der DEFA-Diva
Dresden - Sie lebt seit vielen Jahren sehr zurückgezogen - und ist doch unvergessen: DEFA-Diva Marita Böhme. Heute feiert die wunderbare Schauspielerin, die zu DDR-Zeiten ein Millionen-Publikum begeisterte, ihren 80. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch!
In ihrem ersten Film "Auf der Sonnenseite" (1961) spielt sie an der Seite von Manfred Krug. Danach erobert die bildschöne Ex-Vorschul-Erzieherin Kinoleinwand und TV-Programm.
"Karbid und Sauerampfer" mit Erwin Geschonneck. "Lots Weib" mit Walther Simon, Klaus Piontek, Gerry Wolff und Rolf Römer. Sie spielt mit allen Großen der DDR-Schauspielszene. Beweist an der Seite von Rolf Herricht im Klassiker "Der Mann, der nach der Oma kam" (1972) ihr komödiantisches Talent.
Die Böhme fehlt weder im "Polizeiruf 110" noch im historischen Vierteiler "Sachsens Glanz und Preußens Gloria".
Mehr als 400-mal wird sie in der Operette in "My Fair Lady" als Eliza Doolittle gefeiert (1965-78) - an der Seite von Peter Herden. Im Jahr 2000 übernahm Tochter Jessica (heute 45) die Parade-Rolle ihrer Mutter. Und die Böhme spielte Elizas Mutter. Immer lagen ihr Männer zu Füßen.
Marita Böhme war zweimal verheiratet - oft verliebt. Zu ihrem 65. Geburtstag verriet die Frau mit dem markanten schwarzen Lidstrich: "Ich war kein Kind von Traurigkeit."
Nach der Wende werden die Auftritte weniger. Nach 34 Jahren verabschiedet sich Marita Böhme 2004 vom Schauspielhaus - die letzten zehn Jahre hat sie kaum auf der Bühne gestanden.
Mit Manns "Zauberberg" fällt der letzte Vorhang. Zeitgleich steigt sie aus dem "Polizeiruf" aus.
Es wird still um die Diva. Bis 2007 residiert sie in einer englischen Villa im Landhausstil am Blasewitzer Friedensplatz.
Dann kann sie sich den Luxus nicht mehr leisten, verkauft das Haus für gemunkelte 750.000 Euro. Zieht in eine 3-Zimmer-Wohnung in Striesen - und schirmt sich komplett ab.
Schon lange wird der Filmstar nicht mehr beim Einkaufen am Schillerplatz gesehen. Marita Böhme hat keinen Kontakt mehr zu ihren alten Theatern. Wie es ihr heute geht - bleibt ihr Geheimnis.
Rolf-Herricht-Reihe im MOPO-Kino"Hände hoch oder ich schieße"
Wiedersehen mit Rolf Herricht (†54). Der unvergessene DEFA-Mime war nicht nur die "Geliebte weiße Maus", sondern spielte in zahlreichen weiteren Filmen, in denen er vornehmlich mit seiner komödiantischen Gabe glänzte. Wie etwa in dem Film "Hände hoch oder ich schieße" - eine echte DEFA-Rarität, die zu DDR-Zeiten Aufführungsverbot hatte, weil der Streifen so frech war.
Herricht brilliert als Volkspolizist Holms, der nur ein Problem hat: In seinem Dorf passieren einfach keine Verbrechen. Gott sei Dank hat er Freunde, die extra für ihn einen Denkmal-Raub vortäuschen, damit Vopo Holms endlich mal 'nen großen Fall hat ...
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Kinofreunde aufgepasst: In den kommenden Wochen erscheinen im MOPO-Kino weitere Filmklassiker mit Rolf Herricht. Lassen Sie sich überraschen!