Berlin - Marie Nasemann (35) hat in einem Instagram-Beitrag über persönliche Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen gesprochen. Die frühere GNTM-Kandidatin stellte klar: Die Täter einte nicht ihre Nationalität, sondern ihr Geschlecht.
"Alle reden von mehr Sicherheit in diesem Land. Ich kann euch sagen, dass ich mich schon lange nicht mehr sicher fühle", begann Marie Nasemann ihren Post. Abends meide sie die U-Bahn, gehe nachts nicht durch Parks, habe immer ihr Handy dabei.
Die 35-Jährige schrieb: "Ich habe Angst vor Männern." Die Influencerin berichtete von sexuellen Übergriffen, sieben Stück musste sie demnach in ihrem eigenen Leben erfahren. Marie Nasemann ist damit nicht allein.
"Ich habe gewaltvolle, sexuelle Übergriffe in meinem Leben erlebt, wie ausnahmslos alle meine Freundinnen, meine Mutter, Tanten und Großmütter", fuhr die Podcasterin fort.
Das Model erteilte zugleich dem rechten Mythos vom bösen migrantischen Mann, der es auf die deutschen Frauen abgesehen hat, eine Absage.
Sie berichtet von Vorfällen "am helllichten Tag", beim "Joggen an der Isar", "nachts vor meiner Haustür". Doch die Gewalt endet dort nicht.
Ex-GNTM-Kandidatin Marie Nasemann über Femizide
Die Mutter zweier Kinder kam auf die erschreckend hohe Zahl von Femiziden in diesem Land zu sprechen. "Jeden zweiten Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner umgebracht. Jeden zweiten Tag."
Doch anstatt Sündenböcke zu suchen, will Marie Nasemann das Problem beim Namen nennen: Immer seien es "gewaltvolle Männer", die für solche Übergriffe verantwortlich seien.
"Es gibt keine einfachen Lösungen. Aber ein Ansatz wäre, mal dafür zu sorgen, dass es in Deutschland ausreichend Therapieplätze gibt", schlug sie vor.
Nach ihren Anfängen bei "Germany's Next Topmodel" im Jahr 2009 hat sich Marie Nasemann in den vergangenen Jahren häufig öffentlich zu Themen wie Feminismus, Ökologie und Elternschaft zu Wort gemeldet.