Malte Zierden beim "MS Dockville": "Wir brauchen Menschen, die nicht wegschauen!"
Hamburg - Pünktlich zum Start des letzten Tages des MS Dockville hörte der diesjährige stetige Begleiter des Festivals in Hamburg-Wilhelmsburg – Nieselregen – auf und während die ersten Besuchenden schon abreisten, zog es die anderen zu Beginn des Sonntag-Line-ups zum Poetry-Slam-Finale von "Kampf der Künste" auf die "Nest"-Bühne.
Denn das Dockville ist nicht nur ein Musik-Festival, sondern bietet neben 140 nationalen und internationalen Acts auf elf Bühnen auch Workshops, Lesungen und Platz für gesellschaftliche und politische Themen an.
Das zeigte auch der darauffolgende Panel-Talk mit Malte Zierden (32) und Freundin Sophia "Phia" Quantius (25). Wie bereits im Vorfeld angekündigt, sprach das Paar bei ihrem allerersten Festival-Auftritt über ihre Arbeit als Tierschützer. Und wie sie dort durch Maltes besten (tierischen) Freund Oskar quasi herein gestolpert sind.
"Ich möchte hier keine Menschen missionieren, jeder soll so leben, wie er sich wohlfühlt, aber mir ist wichtig, dass wir ein Bewusstsein dafür schaffen, über Lebewesen zu sprechen, und zwar über alle", betonte Zierden am Sonntag.
Er führte das Beispiel an, dass wenn auf dem Festival-Gelände ein verletzter Hund liegen würde, 95 Prozent der Zuschauer helfen würden, bei einem verletzten Vogel sehe das schon ganz anders aus.
Deswegen ging es den beiden vor allem darum, eine Botschaft zu vermitteln: "Wir brauchen super viele Menschen, die versuchen, nicht wegzuschauen. Dass wir anfangen, alle Tiere zu betrachten und denen so weit wir können, zu helfen. Dafür müssen wir nicht mal spenden, dafür müssen wir einfach versuchen, genauer hinzuschauen."
Das Paar selbst ist inzwischen Teil des Vereins "Notpfote" und baut aktuell ein eigenes Tierheim in der Ukraine.
MS Dockville: "Eine sicherere Umgebung als auf anderen Festivals!"
Von den Besuchenden des Dockvilles wird vor allem der Vibe des Festivals geschätzt, wie unter anderem Ida (16), Rosa und Freda (beide 18) aus Lüneburg gegenüber TAG24 erzählten.
Sie waren schon vergangenes Jahr dabei, allerdings nur für einen Tag und wollten jetzt das ganze (dreitägige) Erlebnis mitnehmen.
Denn: "Das ist so eine ganz andere Atmosphäre hier und auch eine viel sicherere Umgebung als auf anderen Festivals", so Rosa. Und Ida ergänzte: "Einfach eine so gemütliche, wohlige Stimmung!"
Die "krass gute Stimmung" lobte auch Dockville-Pressesprecher Eike Eberhardt noch einmal gegenüber TAG24: "Es ist noch mal ein Stück liebevoller und rücksichtsvoller als die vergangenen Jahre." Negative Vorfälle sind nicht bekannt: "Es hat alles super geklappt!"
Auch mit den rund 55.000 Besuchenden am gesamten Wochenende sind die Veranstalter mehr als zufrieden: "Samstag waren wir fast ausverkauft und sonst gut ausgelastet!"
Aufgefallen sei aber ein Wandel hin zu mehr Tages- als Campinggäste. "Heißt aber auch, dass die Leute an einem Tag alles geben und das war gestern zum Beispiel bei 'Meute' sehr doll spürbar und schön!"
Titelfoto: Montage: TAG24/Madita Eggers (3)