Influencerin wird in Sparkasse diskriminiert: Bank reagiert "arrogant"
Koblenz - Diskriminierung beim Besuch einer Sparkasse - diesen Vorwurf erhob Influencerin und Comedian Mademoiselle Nicolette unlängst in ihren Instagram-Storys: Sie sprach wörtlich davon, dass sie in der Bank von einer Mitarbeiterin des Kreditinstituts "gedemütigt und diskriminiert" worden sei. Doch damit hörte die Geschichte nicht auf, auch die erste Reaktion der Sparkasse Koblenz auf die Anschuldigung löste bei der 35-Jährigen erheblichen Groll aus.
In mehreren kürzlich veröffentlichten Storys äußerte sich die Koblenzerin zu einem Schreiben der Bank, das sie zuvor erhalten hatte.
"Also, ich habe ja jetzt nicht riesig Bock, immer so Fässer aufzumachen, das liegt nicht so in meiner Natur, weil ich immer denke, ich möchte mich an positiven Dingen erfreuen", begann die 35-Jährige ihre Ausführungen.
Doch die Sparkasse Koblenz habe auf ihren Diskriminierungsvorwurf reagiert. "Mit einer Nachricht", setzte Mademoiselle Nicolette hinzu und brach dann wieder ab – sie rang um Worte.
"Wisst Ihr, manche Leute machen's auch wirklich einfach nur noch schlimmer, mit dem, was sie schreiben", nahm die Influencerin den Faden ihres Berichts wieder auf.
Zwar sei es durchaus positiv, dass die Bank sich überhaupt wegen dieser Angelegenheit bei ihr gemeldet habe, fuhr sie fort.
"Allerdings hat die Sparkasse geschrieben: 'Liebe Nicolette, es tut uns leid, wenn Du das Gefühl hattest, unfreundlich bedient worden zu sein'", zitierte die Koblenzerin aus dem Schreiben der Bank.
Mademoiselle Nicolette: "Das ist unempathisch, das ist nicht einsichtig"
"Das ist für mich immer die arroganteste, nicht-einsichtigste Haltung, die Du im Konfliktmanagement annehmen kannst", lautete der Kommentar von Mademoiselle Nicolette hierzu.
"Das ist unempathisch, das ist nicht einsichtig, und das ist vor allen Dingen ständig mit einem Fuß aus dem Konflikt bleiben, mit einem Fuß dem Menschen sagen: 'Am Ende des Tages ist es ja auch Auslegungssache. Vielleicht bist Du auch einfach zu sensibel, vielleicht nimmst Du Dinge auch zu genau'", fuhr die 35-Jährige in eindeutig verärgertem Tonfall fort.
Etwas später wandte sich die Influencerin direkt an die Koblenzer Bank: "Also, liebe Sparkasse, es lag nicht an der Beratung, ich habe einfach nur amerikanische Dollar in Euro eingetauscht, das ist kein Hexenwerk für jemanden, der bei der Sparkasse arbeitet. Sondern es geht darum, dass sie (die Bankmitarbeiterin, Anm. d. Red.), bevor sie mich bedient hat, ihrer Kollegin erstmal was ganz Unfreundliches über mich ins Ohr geflüstert hat und danach, egal, sie hat danach einfach mein Geschlecht angezweifelt."
Die Koblenzerin wurde laut ihrer Darstellung in der Bank also ganz klar aufgrund des Umstandes diskriminiert, dass sie eine Frau mit Trans-Hintergrund ist.
Die Sparkasse Koblenz äußerste sich auf Nachfrage von TAG24 erneut zu dem Diskriminierungsvorwurf der 35-Jährigen.
"Die von der Influencerin Mademoiselle Nicolette beschriebene Situation tut uns sehr leid. Vielfalt, Toleranz und Offenheit sind uns sehr wichtig. Gerade deshalb macht uns der an uns herangetragene Vorwurf betroffen", erklärte ein Sprecher und fügte hinzu: "Wir sind dankbar für konstruktive Hinweise, die uns dabei helfen, die Diskriminierungssensibilität in unserem Unternehmen zu verbessern."
Titelfoto: Montage: Screenshot/Instagram/nicolette.vlogt