TV-Comeback von Luke Mockridge: "Shitstorm hat mich richtig fertig gemacht"
Köln – Lange Zeit war Luke Mockridge (33) wie vom Erdboden verschluckt. In einer Sat.1-Show stand er am gestrigen Mittwochabend wieder auf der Bühne und sprach unter anderem über einen Shitstorm, der 2021 auf ihn einprasselte.
Im Kölner E-Werk feierte der Entertainer am Mittwochabend sein Comeback auf einer TV-Comedybühne. In der Show "Die besten Comedians Deutschlands" sprach der 33-Jährige gewohnt locker über alltägliche Probleme.
Es ging um die Pandemie, das Dilemma unzähliger WhatsApp-Gruppen mit Freunden und Familie, vergessene Passwörter und die WM. Neben all diesen humorvollen Themen ging der Komiker allerdings auch auf seine persönliche Situation ein.
Diese hatte im September 2021 seinen Lauf genommen. Damals hatte Mockridges ehemalige Partnerin Vorwürfe gegen ihn erhoben, sexuell übergriffig gewesen zu sein. Auch andere Frauen waren im Zuge dessen laut geworden und hatten von traumatischen Erlebnisse aus ihrer Vergangenheit mit dem 33-Jährigen berichtet.
Während der Applaus für seinen letzten Witz langsam abebbte, wurde Mockridge ungewohnt ernst: "Vor einem Jahr hätte ich nicht gedacht, dass ich noch einmal auf der Bühne stehen werde."
Während des ganzen Auftritts war eine grüne Ansteckschleife an Mockridges T-Shirt unübersehbar: das internationale Symbol für eine Gesellschaft, die offen und tolerant mit psychischen Erkrankungen umgeht. Diese Anstecknadel wollte der zurückgekehrte Komiker offenbar für sich sprechen lassen. Denn er selbst verlor zu dem kleinen Accessoire kein Wort.
Luke Mockridge teilt Bildes des Auftritts bei Instagram
Luke Mockridge wird ungewohnt ernst
Und weiter: "Weil: Let's get real, man. Shitstorm. Das war schon ein krasses Ding." Denn kurz nachdem die Anschuldigungen in die Öffentlichkeit geraten waren, hatte Mockridge eine Welle des Hasses überrollt. Damals hatte er sich zurückgezogen und seine Shows abgesagt.
"Das hat mich richtig fertig gemacht [...]. Das passiert so und du guckst dabei so zu, wie deine Welt in Flammen aufgeht", erklärte der Sohn von Bill Mockridge (75) auf der Bühne. Es seien insbesondere die persönlichen Dinge gewesen, die ihn verletzt hätten.
"Auf dem Höhepunkt des Shitstorms hat mein Bruder seinen Führerschein in Berlin gemacht hat die Fahrlehrerin hat ihn aufgrund seines Nachnamens aus der Fahrschule rausgeschmissen und gesagt: 'Einem Menschen, dessen Familie so ein Frauenbild verkörpert, kann ich das Fahren nicht beibringen'", erzählte der Comedian. Er sei damals verletzt, sauer und traurig gewesen.
"Aber das ist eine Sache, die man in so einem Moment einfach akzeptieren muss. Dass man in einem Land lebt, in dem Frauen Autofahren beibringen dürfen", schloss er seinen Monolog mit der spitzen, offensichtlich humorvoll gemeinten Randbemerkung ab.
Titelfoto: Axel Heimken/dpa