Nach Paralympics-Skandal: Ausgerechnet Luke Mockridge verleiht Inklusions-Preis!
Bad Nauheim - Mit geschmacklosen Witzen über Paralympics-Sportler hatte Comedian Luke Mockridge (35) im September einen Skandal verursacht. Umso überraschender kommt die Nachricht, dass ausgerechnet er jetzt einem behinderten Autor und Motivationscoach einen Inklusions-Preis überreichte.
Der TV-Star war am Samstag bei einer Wohltätigkeitsgala in Bad Nauheim (Hessen) auf der Bühne zu sehen, um den Award an den Preisträger zu übergeben. Er hielt die Laudatio auf den Ausnahme-Athleten und Motivationsredner Janis McDavid (33), der ohne Arme und Beine zur Welt gekommen ist.
"Dankbar für jeden Fehler, ohne sie hätte ich das nie erleben dürfen", schrieb der skandalgeschüttelte Comedian über ein Instagram-Reel, das er in seiner Story postete.
Doch wie kam es überhaupt dazu? Die Gala wurde 2008 von keinem Geringeren als Oliver Pocher (46) ins Leben gerufen. Der hatte den Veranstaltern offenbar ans Herz gelegt, Mockridge als Laudator auszuwählen. Beide sind seit Jahren gut befreundet.
"Inklusion ist keine Einbahnstraße. Wir stehen für Annäherung und nicht für Spaltung. Insofern lag es nahe, dass Luke Mockridge die Laudatio auf den diesjährigen Preisträger Janis McDavid halten sollte", sagten die Organisatoren gegenüber der BILD zur Entscheidung, den 35-Jährigen einzuladen.
Der Preisträger Janis McDavid war von der Aktion selbst überrascht, konnte aber der Sache letztlich etwas Gutes abgewinnen. "Ich hatte mich nach Lukes Aussagen klar positioniert, dass so etwas nicht geht. Dann dachte ich: Wir versuchen wenigstens, miteinander zu reden und sehen, was im weiteren Verlauf daraus wird. Es ist eine kleine Geste, die wir heute beide damit senden konnten."
Mockridge zeigt nach Skandal-Aussagen Reue: "Ich weiß ja, wofür ich stehe und wer ich bin"
Mockridge selbst habe übrigens die Idee zunächst für ziemlich absurd gehalten, wie er anschließend gegenüber der Zeitung beteuerte: "Aber absurde Ideen sind ja erstmal die besten Ideen. Darum dachte ich, warum eigentlich nicht. Ich weiß ja, wofür ich stehe und wer ich bin."
Zumindest ist der gebürtige Bonner nun darum bemüht. Davon allerdings war Anfang September nicht viel zu sehen: In einem Podcast hatte sich der Komiker über die Paralympics lustig gemacht.
"Es gibt Menschen ohne Beine und Arme, die wirft man in ein Becken – und wer als Letzter ertrinkt, der hat halt gewonnen", hatte Mockridge unter anderem gesagt.
Von den Aussagen hatte er sich kurz darauf distanziert.
Titelfoto: Matthias Balk/dpa