Luisa Neubauer erhält besondere Auszeichnung und ist damit die Jüngste jemals!

Hamburg - Ein Ehrentitel, der einem einzig und allein in Hamburg verliehen werden kann. Luisa Neubauer (28) ist die neue Ehren-Alster-Schleusenwärterin. Eine Lobeshymne auf die Klimaaktivistin.

Luisa Neubauer (28) wurde von der Stadt Hamburg mit der besonderen Auszeichnung "Ehren-Alster-Schleusenwärterin" geehrt.
Luisa Neubauer (28) wurde von der Stadt Hamburg mit der besonderen Auszeichnung "Ehren-Alster-Schleusenwärterin" geehrt.  © Marcus Brandt/dpa

Neben dem außergewöhnlichen Titel darf die Aktivistin auch die dazu passende Medaille tragen. Mit ihren 28 Jahren ist sie nicht nur die 40., sondern auch die jüngste Ehren-Alster-Schleusenwärterin, die jemals mit der hanseatischen Ehrung ausgezeichnet wurde.

Die Wahl-Berlinerin habe die Auszeichnung besonders wegen ihrer herausragenden Rolle in der deutschen Klimaschutzbewegung erhalten, begründete das Schleusenwärter-Komitee die Wahl. Zudem ist Neubauer gebürtige Hamburgerin - das passt also!

Mit ihren unzähligen Auftritten habe sie bislang unermüdlich dazu beigetragen, "dass der Kampf gegen den Klimawandel gerade in Deutschland heute einen anderen Stellenwert hat als vor wenigen Jahren", so die weitere Begründung. Beeindruckt hat die Jury zusätzlich die "Unerschrockenheit, Zielstrebigkeit und Uneigennützigkeit" der "Treiberin" der Bewegung Fridays for Future.

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Die Stadt Hamburg sei eines der wichtigsten Betätigungsfelder für die Klimabewegung in Europa. In der Hansestadt waren schon Hunderttausende für mehr Klimaschutz gemeinsam auf die Straße gegangen.

Luisa Neubauer freut sich über die Auszeichnung, wird dann aber ernst

Klimaaktivistin Luisa Neubauer (28, r.) mit ihrer Großmutter Dagmar Reemtsma bei ihrer Auszeichnung zur Ehren-Alster-Schleusenwärterin.
Klimaaktivistin Luisa Neubauer (28, r.) mit ihrer Großmutter Dagmar Reemtsma bei ihrer Auszeichnung zur Ehren-Alster-Schleusenwärterin.  © Marcus Brandt/dpa

Gefreut hat sich die 28-Jährige, die bereits als Kind davon geträumt hatte, Barkassenführerin zu werden, über die besondere Auszeichnung allemal.

"Insofern schließt sich da ein Kreis", sagte sie in ihrer Dankesrede am Dienstag. Gemeinsam mit ihrer Mutter und Großmutter war sie zu der feierlichen Übergabe am Jungfernstieg gekommen, denn gerade von diesen beiden Frauen habe die Aktivistin gelernt, dass es nicht nur möglich, sondern auch nötig ist, für ein Ziel aufzustehen und laut zu werden.

Ohne Blick auf den Klimawandel beendete die Norddeutsche ihre Dankesrede natürlich nicht. Im übertragenden Sinne ergänzte sie schließlich, wie wichtig es sei, die Schleuse nicht mehr nur zu warten.

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"Das reicht nicht mehr, denn das Wasser kommt", erklärte sie ernst mit Blick auf die Extremwetterereignisse, die sich nicht nur aktuell, sondern generell häufen und weiter zunehmen werden. "Es braucht mehr als eine gute Schleuse. Es braucht Wissenschaft, die uns sagt, womit wir rechnen, worauf wir zielen müssen." Es brauche zudem Akzeptanz, Demut, Weitsicht und Menschen, die zusammenkommen.

Diese Menschen erhalten den außergewöhnlichen Titel

Seit 1981 wird dieser außergewöhnliche Titel verliehen, den seitdem, nun mit Neubauer, nur elf Frauen erhielten. Zuletzt die Medizinerin Marylyn Addo (53). Weltumsegler Boris Herrmann (43) erhielt die Auszeichnung im vergangenen Jahr.

Ein traditionsreicher Titel, der vor allem mit einer Message verliehen wird. Er wird an Menschen übergeben, die "im weitesten Sinne die 'Schleusen' für die Hansestadt öffnen", lautet die Erklärung.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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