Luisa Neubauer spricht von Verrat: "Was zum Henker tun wir jungen Leuten an?"

Berlin - Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer (28) hat der Bundesregierung angesichts ihrer Klimapolitik Verrat an der jungen Generation vorgeworfen.

Klimaaktivistin Luisa Neubauer (28) hat zusammen mit weiteren Umweltverbänden gegen die Klimapolitik der Bundesregierung geklagt.
Klimaaktivistin Luisa Neubauer (28) hat zusammen mit weiteren Umweltverbänden gegen die Klimapolitik der Bundesregierung geklagt.  © Annette Riedl/dpa

Aus diesem Grund beteiligte sich die 28-Jährige am Mittwoch an einer Sammelklage gegen die unzureichenden Klimaschutz-Maßnahmen der Ampel, die vor allem die jüngeren Generationen benachteilige.

"Viele junge Menschen fühlen sich von der Bundesregierung verraten. Und ich würde sagen, mit dem Blick auf unsere Klage haben sie juristisch gesehen auch recht", erklärte Neubauer dazu im Interview mit der "Zeit".

Den Vorwurf, dass sich jüngere Generationen angesichts des massiven Stimmenverlusts der Grünen bei der Europawahl derzeit weniger ums Klima und mehr um Krieg oder die Inflation scheren würden, streitet die "Friday for Future"-Aktivistin vehement ab. Stattdessen solle man sich fragen: "Was zum Henker tun wir jungen Leuten an, die gar nicht mehr wissen, wie sie einen weiteren Funken Sorgen in ihr Leben einbauen sollen?"

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Die gebürtige Hamburgerin räumte zwar ein, dass die Grünen - wo sie selbst Parteimitglied ist - selbst nicht ganz unschuldig an ihrer Wahlschlappe gewesen seien. Dafür hauptverantwortlich sei allerdings der "antiökologische Populismus", mit dem die Presse und die politische Opposition das Land "überzogen" hätten.

Das könne Neubauer aber nicht davon abhalten, weiter für mehr Klimaschutz zu kämpfen. Schließlich sei Aufgeben für sie keine Option: "Wir können nicht weg. Das ist unser einer Planet."

Titelfoto: Annette Riedl/dpa

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